Ausgangspunkt der Arbeiten von Maike Freess ist der Mensch in seiner unvollkommenen, begrenzten und instabilen Natur, sein Verhältnis zu sich, zu seiner Umgebung, zu anderen Menschen und zur Gesellschaft. Ihr Thema ist die Ambiguität der menschlichen Psyche. Indem sie "psychologische Räume" entwirft, analysiert die Berliner Künstlerin (geb. 1965) Verhaltensmuster, Rituale, gesellschaftliche Normen und Zwänge.
Maike Freess arbeitet in verschiedenen Medien wie Zeichnung, Fotografie, Videoinstallation, Skulptur sowie Installation. In der Ausstellung zeigt sie die Kunstgattungen eng miteinander verwoben und ermöglicht durch dieses Wechselspiel immer wieder neue Sichtweisen auf ein fokussiertes Thema, wenn sie etwa eine Zeichnung mit einem Foto oder eine skulpturale Installation mit einer Abfolge von Bildern an einer Wand in Beziehung setzt.
In der Kunst von Maike Freess spielt das Bedürfnis nach Kommunikation und Verständnis auch im Hinblick auf kulturelle Unterschiede eine zentrale Rolle. Dabei stellt sich die Frage nach Authentizität und Wahrhaftigkeit in einer immer stärker inszenierten Welt. Die Künstlerin thematisiert individuelles und gesellschaftliches Sein und Handeln, besonders auch vor dem Hintergrund kultureller und sozialer Differenz. Die Protagonisten von Maike Freess antworten signifikant auf ihre inneren Zustände, ihr Innerstes kehrt sich nach außen. Dem Unsichtbaren, Unbeschreibbaren wird eine sichtbare Form gegeben.