28.08.2007 - 28.02.2008
Bilder sind Mittler, sie verweisen auf etwas, das über unser heutiges Verständnis von Kunst hinausgeht. Die hier gezeigten Gesichter wollen als lebendige Individuen wahrgenommen werden, als Verkörperung von Ideen.
Die Kunst des Barock wird im Land der Backsteingotik und der Romantik sehr unterschätzt und findet wenig Beachtung. Von der einst reichen Ausstattung der Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg und Pommern finden sich kaum noch Spuren. Was erhalten ist, sind Kirchenausstattungen, die zum großen Teil aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen - der schwedischen Periode in Vorpommern. Unter den Stralsunder Bildschnitzern ragt der im 1. Drittel des 18. Jahrhunderts tätige Elias Keßler heraus. Nicht zufällig sind es immer wieder Werke dieses Stralsunder Meisters, die den Fotografen herausfordern.
Die Bilder wollen den Betrachter anregen, selbst mit den Figuren in Dialog zu treten, im Lichtwechsel des Tageslaufs deren Lebendigkeit wahrzunehmen und den Blicken der Gesichter zu folgen. Sie wollen nicht Geschichte illustrieren, sondern das Hineingestelltsein des Betrachters in die Geschichte erfühlen lassen. Herausgelöst aus einer handlungsreichen Szenerie und Symbolik führen uns die Fotografien zum menschlichen Antlitz zurück.
