Der Besuch von drei Schweizer Rebellen in Barth an der Ostsee in den Jahren 1763/64 in Schwedisch-Pommern liegt nunmehr 250 Jahre zurück und ist Anlass für die zweiteilige Ausstellung des Barther Vineta-Museums.
Gründe für diesen Besuch des aufstrebenden Künstlergenies Johann Heinrich Füßli und seiner Freunde Johann Caspar Lavater und Felix Heß waren der aufgeklärte Geist des in Barth wirkenden Popularphilosophen und Kirchenreformers Johann Joachim Spalding (1714-1804) sowie der Skandal, den die drei rebellischen jungen Männer in Zürich verursacht hatten.
Der Ausstellungsabschnitt "Hütte der Freundschaft - ein Barther Elysium" beschreibt die Begegnung in Barth, die einen Nukleus der Aufklärungsgeschichte bildete. In der Barther Papenstraße kreuzten sich für einige Monate der Jahre 1763 und 1764 die geistigen Fäden zwischen der Schweiz, Deutschland und England. Die Ausstellung im Vineta-Museum illustriert mit Gemälden, Graphiken und Originalausgaben und neu entdeckten Briefen und Skizzen diese Begegnung des helvetisch-deutschen Dialogs.
Bewegt von den progressiven Aufklärungsgedanken des Sturm und Drang und der Auseinandersetzung mit Mythen, beschäftigt sich Füßli mit der dunklen Seite der menschlichen Existenz.
Der Ausstellungsabschnitt „Albträume und Visionen“ im Kloster (Adliges Fräuleinstift) zu Barth ist eine Hommage an Füßli. Die Exposition zeigt unbekannte Seiten seiner Persönlichkeit und spannt damit den Bogen von der Ikone der düsteren Träume über Gothic-Bewegung hin zur Black Fashion.