Die Ausstellung GEO EGO zeigt Arbeiten fünf tschechischer Malerinnen und Maler, die vor kurzem künstlerische Hochschulen wie die Prager Akademie der bilden Künste, die Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag oder die Fakultät für bildende Künste der Technischen Universität Brünn beendet haben. Vladimír Houdek, Monika ÂŽáková, Alžběta Říhová, Tomáš Bárta und Daniel Vlček stehen stellvertretend für fünf aktuelle künstlerische Herangehensweisen im Geiste der geometrischen Abstraktion, also einer künstlerischen Richtung, die im tschechischen Kontext eine lange und wichtige Tradition hat.
Nicht nur die Geometrie ist ein Schnittpunkt in den Arbeitsstrategien der jungen Künstler, ein anderer ist das betonte technische Experimentieren, das in der „Erfindung“ einer individuellen Maltechnik mündet, die die glatte Oberfläche eines Gemäldes in ein mehr oder weniger tiefes Relief verwandelt. Außerdem verbindet die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler das Interesse an der Geschichte der visuellen Kunst und deren Reflexionen im eigenen Schaffen. Die Bilder verweisen vor allem auf die Avantgarde-Bewegungen vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, in einigen Fällen auch noch tiefer in die Vergangenheit. Ein Bindeglied zwischen den Malern aus der Ausstellung GEO EGO ist nicht zuletzt das Vorhandensein von „Fehlern“ und Ungenauigkeiten im primär vollendeten, sauberen geometrischen Plan, der vom physischen Einsatz bei der Organisation der Bildfläche ausgeht, von der Betonung des verwendeten Materials, von der obsessiven Schichtung von Formen und Flächen, von der Eroberung von archetypischen Zeichen aus der Dunkelheit des kollektiven Bewusstseins und vom Ringen um die Intensität eines Bildes.
Neben den Bildern dieser fünf ausgeprägten Persönlichkeiten der zeitgenössischen tschechischen Malerei sind digitalisierte Auszüge aus Büchern der Renaissance- und Barock-Zeit zu sehen, die sich mit Mathematik und Geometrie beschäftigen. Sie stammen aus dem historischen Fonds der Prager Nationalen Technischen Bibliothek (NTK).