Anlässlich seines 50. Geburtstages besinnt sich der bekannte hallesche Künstler Moritz Götze, dessen Werk aus einer markant persönlichen Kreuzung von Erinnerungen, Geschichten und Pop lebt, einmal mehr auf die Historie seiner Heimatstadt. Das Hallesche Heilthum, die von Ernst von Wettin und Albrecht von Brandenburg im 16. Jahrhundert angelegte Reliquiensammlung, ist Götzes Bezugspunkt für sein „Heilthum“, das er im Kabinett der Westbox installiert. In mehr als 50 Emailletafeln zitiert er die kostbaren, reich verzierten Reliquiare der historischen Sammlung. Und weil er Zeit seines Lebens Dinge aufbewahrt und gesammelt hat, die für ihn zu Reliquien geworden sind, stellt Götze dem in seine unverkennbare, comicartige Bildsprache übersetzten Halleschen Heilthum noch sein persönliches gegenüber, trägt er doch nicht nur den zu Moritz eingedeutschten Namen des Patrons Mauritius, der auch der Moritzburg ihren Namen, sondern ist selbst passionierter Sammler. Die unscheinbaren Dinge, die er in Objektkästen zusammen mit Zeichnungen zeigt, haben für ihn eine tiefe Bedeutung, die weit über ihre Unscheinbarkeit hinausreicht. Sie sind aufgeladen mit Erinnerungen und Geschichten, wie sie nur Moritz Götze erzählt. Und mit einem zentralen Objekt beschwört der noch immer junge Fünfzigjährige seine Erinnerungen an die Zeit der letzten Recken, deren einer er war.