Obwohl nicht so bekannt wie Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe, hat auch der zweite Bauhausdirektor Hannes Meyer (1889-1954) die berühmte Schule entscheidend geprägt. Seine Parole „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ und das Ziel kollektiver Gestaltung beeinflusste die Linke Avantgarde seiner Zeit grundlegend. Erstmals widmet sich 2015 nun eine Ausstellung dem „Prinzip Coop“ des bis heute umstrittenen schweizerischen Architekten, Lehrers, Urbanisten und Marxisten.
Die thematische Retrospektive zu Meyers Werk zeigt ausgewählte Projekte, Dokumente und Modelle, die seine Vorstellungen von kooperativer Gestaltung in Planung, Architektur und Lehre widerspiegeln. Gleichzeitig werden Bezüge zu seiner Migrations-geschichte und der Rezeption seines Werkes hergestellt. Zentrale Referenzpunkte in der Ausstellung sind die „Volkswohnung“ und das Display einer Wanderausstellung des Bauhauses, die unter der Leitung von Hannes Meyer Ende der 1920er Jahre durchgeführt wurde.