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Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte


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Tel.: 0511 519 497 41
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Fr-So 12.00-17.00 Uhr

Niki de Saint Phalle: En joue!

01.02.2014 - 21.04.2014

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf einer Gruppe früher Hauptwerke, mit der eine Schlüsselphase in der Entwicklung der Künstlerin dokumentiert wird, nämlich die Zeit, als sie sich der Bewegung des Nouveau Réalisme anschloss. Die Ausstellung kreist um einen Wendepunkt: Niki Mathews nimmt ihren Künstlernamen an – Niki de Saint Phalle – und geht von einer reinen Assemblage-Praxis zu einer „aktiven“ Praxis über, die sie zur Produktion ihrer berühmten Schießbilder (Tirs) führt.
1961 wird Niki von Jacques Villeglé eingeladen, am Salon Comparaisons teilzunehmen. Das Werk, das sie dort zeigt, Portrait de mon Amour -Versuch der Austreibung eines insistierenden Liebhabers - eine Assemblage auf einer Tafel, besteht aus einem dem Liebhaber gestohlenen Oberhemd und einer Dartscheibe, die als Kopf dient. Das Publikum wird aufgefordert, mit Pfeilen auf diese Zielscheibe zu werfen.
Es handelt sich um die erste öffentliche Aktion von Niki, um ihr allererstes Schießbild. Niki erzählte selber, dass ein großes weißes Werk von Bram Bogart neben ihrer Arbeit stand: bei dessen Betrachtung hatte die Künstlerin die Idee, „das Gemälde bluten zu lassen“. Sie machte sich fieberhaft an die Arbeit und lud einige Tage später Pierre Restany dazu ein, einer Schießübung mit einem Gewehr auf Gemälde beizuwohnen. Der Kritiker nahm sie daraufhin umgehend in den Kreis der Nouveaux Réalistes auf. Er lud sie auch zu ihrer ersten Einzelausstellung in Paris ein.
In der Ausstellung Feu à volonté (Feuer frei) in der Galerie J. stellte Niki ihre Schießbilder zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vor. Leo Castelli, Jasper Johns, Bob Rauschenberg und zahlreiche weitere Hauptakteure der Kunstszene jener Zeit waren anwesend. Ausstellungen in Los Angeles (Dwan Gallery), Amsterdam (Stedelijk Museum) und New York (Iolas Gallery) folgten und läuteten die internationale Karriere der Künstlerin ein. Jeder prägende Schritt dieser sich entfaltenden Karriere ist in unserer Ausstellung durch Hauptwerke repräsentiert: die miniaturhaften Paysages-Assemblages von 1960/61, das Portrait de mon Amour und Le Grand Tir – Séance de la Galerie J von 1961, das berühmte Pirodactyl over New York (die letzte große Schießbild-Assemblage von 1962), die Études von 1963 für den großen King Kong, heute im Moderna Museet in Stockholm, oder auch die Coeurs und Cathédrales, die die Rückkehr der Erzählung in dieses einzigartige Œuvre zeigen. Dieser erste magische Moment (es folgen zahlreiche weitere in ihrer langen Karriere) dauert fünf rasende Jahre. Es sind diese Jahre, die wir Revue passieren lassen wollen.
Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Nachlassverwaltung von Niki de Saint Phalle. Sie wurde zuvor in Paris gezeigt und ist in Deutschland nur in der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte in Hannover zu sehen – der Stadt, in der das Werk der Künstlerin besonders präsent ist, insbesondere in der Sammlung des Sprengel Museums. Anlässlich der Ausstellungen in Paris und Hannover erschien ein dreisprachiger Katalog, der von Norbert Nobis, Catherine Francblin, Michelle Grabner (künftige Kuratorin der Whitney Biennale, New York) und Jacques Villeglé verfasst wurde.

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