Wilhelm Volz (Karlsruhe 1855 - München 1901) war der Bodenseeregion und der Stadt Konstanz durch seine Freundschaft mit Heinrich Schmidt-Pecht, dem damaligen Leiter der Wessenberg-Galerie, verbunden. Sie hatten sich 1876 in Karlsruhe an der Großherzoglichen Badischen Kunstschule kennen gelernt, doch während Schmidt-Pecht nach Konstanz zurückkehrte, zog es Volz nach Paris und München. In der Isarmetropole nahm er an den Jahresausstellungen der Künstlergenossenschaft im renommierten Glaspalast teil - 1889 gewann er eine Medaille für sein Gemälde „Maria im Grünen" - und zählte 1892 zu den Mitbegründern der Münchner Secession. Darüber hinaus war Volz korrespondierendes Mitglied der Secessionen in Wien und Berlin und verkehrte in der Künstlervereinigung „Allotria", in der sich Münchner Maler, Dichter, Architekten und Musiker austauschten. Seit Anfang der 1890er-Jahre brachte Volz seine Malerfreunde Peter Halm, Carl Theodor Meyer-Basel und Fritz Voellmy nahezu jeden Sommer mit an den Bodensee, wo sie auf der Reichenau eine Künstlerkolonie auf Zeit bildeten.
Das Œuvre von Wilhelm Volz - dessen Nachlass sich zu großen Teilen im Besitz der Städtischen Wessenberg-Galerie befindet - ist gekennzeichnet durch thematische und technische Vielseitigkeit und bewegt sich stilistisch zwischen Historismus und Jugendstil. Er schuf großformatige Porträts, Landschaftsdarstellungen sowie profan interpretierte religiöse Gemälde und arbeitete als Illustrator für Bücher und Zeitschriften wie „Die Jugend". Volz erhielt aber auch - vor allem aus München - Aufträge für Wand- und Kirchenausmalungen. Besonderes Interesse entwickelte er für märchenhafte, mythologische und humorvolle Sujets, oftmals mit Bezug auf seine zweite große Leidenschaft, die Musik.
2015 jährt sich Wilhelm Volz‘ Geburtstag zum 160. Mal. Aus diesem Anlass widmet die Städtische Wessenberg-Galerie dem Künstler eine umfangreiche Retrospektive, die sein Werk erstmals wissenschaftlich aufarbeitet.