20.06.2010 - 12.09.2010
Sechzig Jahre seines langen Lebens hat Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 - 1860) in Konstanz gelebt und ist durch seine Tätigkeit als reformorientierter Generalvikar und letzter Bistumsverweser bis heute unvergessen. Weitaus weniger bekannt ist Wessenbergs ausgeprägtes Interesse an der bildenden Kunst. Er hinterließ eine ansehnliche Kupferstich- und Gemäldesammlung und setzte sich nachhaltig für die Konstanzer Malerin Marie Ellenrieder ein.
Wessenbergs Sammlung ist eine typische Privatkollektion, die den Geschmack und die Neigungen desjenigen spiegelt, der sie zusammentrug. Als Kirchenmann bevorzugte er Bilder religiösen Inhalts, schätzte jedoch auch niederländische und deutsche Landschaftsdarstellungen. Die meisten Werke erwarb er auf seinen zahlreichen Reisen, darunter auffallend viele in Italien.
Anlässlich Wessenbergs 150. Todestag wird seine bemerkenswerte Sammlung, die in den letzten Jahren systematisch restauriert und erforscht wurde, nun erstmals nach 1945 in einer großen Ausstellung gezeigt. So erschließt sich nicht nur ein wichtiges Stück Konstanzer, sondern auch deutscher Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts.