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Städtische Galerie Wolfsburg


Schlossstraße 8
38448 Wolfsburg
Tel.: 05361 28 10 12
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 13.00-20.00 Uhr
Mi-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa 13.00-18.00
So 11.00-18.00 Uhr

Helmut Schweizer: Laboratorium 1969 – 2010

15.08.2010 - 07.11.2010
In der Ausstellungsreihe “Trouvaille“ widmet sich die Städtische Galerie Wolfsburg dem maßgeblichen Werk von Künstlerinnen und Künstlern der Sammlung, die wichtige Impulse gegeben haben, aber im aktuellen Ausstellungsgeschehen weniger vertreten sind. So zeigt die Ausstellung von Helmut Schweizer erstmals in einem Überblick Arbeiten aus dem Werk des in Düsseldorf lebenden Künstlers, die seit 1969 entstanden sind. Ausgehend von einem offenen und multimedialen Kunstbegriff, der sich in der geistesverwandtschaftlichen Nähe zur gesellschaftlich-kritischen und konzeptuell geprägten Kunst befindet, wie sie sich seit den 1960er Jahren exemplarisch mit dem Werk von Joseph Beuys oder Bruce Nauman in der Gegenwartskunst entwickelt, beinhaltet das Werk von Helmut Schweizer nach Anfängen im Bereich der Installations- und Aktionskunst, Filmen und konzeptuellen Fotoserien (z.B. „Handlungen–Erinnerungen“) bis heute ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Medien und experimentellen Formfindungen. Komplexe Zusammenhänge aus unserem Verhältnis zur Natur, Landschaft und Kultur, die seit dem 20.Jahrhundert auch das kritische Themenfeld der atomaren Bedrohung und der Vergegenwärtigung der Natur-Energie-Ressourcen einschließen, finden ihre Übersetzung in einer Vielfalt von formalen und ästhetischen Möglichkeiten. Zum Leitmotiv aller Entwicklungsphasen seit Ende der 1960er Jahre wird bei Helmut Schweizer dabei das Motiv des Laboratoriums, was in den Werken sowohl motivisch anschaulich wird, aber darüber hinaus auch als allgemein als Metapher für das Leben und existentielle Prozesse verstanden werden kann. Es findet seine Übersetzung in unterschiedliche Medien, beispielsweise komplexe und gleichzeitig fragile Skulpturenensembles, die oft Glaskörper mit chemisch reagierenden Flüssigkeiten beinhalten und sich mit Phänomen wie Energie, Farbveränderungen und Andeutungen der Bedrohung durch Elementarstoffe beschäftigen. Bewusst erfolgt hierbei die Anspielung auf die Atomenergie. Neben diesen skulpturalen Inszenierungen zeigt beispielsweise die Serie „46Null6“ als Serie digitaler-Pigmentdrucke komplexe Bild- Text- und Farbcollagen. Auf der Basis der Überlagerung von Bildern- Texten und Farbfeldern reflektiert auch diese Serie die kulturelle Entwicklung des Menschen im 20.Jh.. als komplexes Laboratorium. Bildausschnitte aus unterschiedlichen Arbeitssituationen – auch hier häufig das Labor – werden überlagert von Farbfeldern und Textzitaten, die aus bekannten Musikstücken der Pop- Jazz und Rockmusik stammen. So entsteht ein komplexes Bild-Gedankenlaboratorium, das sich dem Betrachter suggestiv aus Bildgründen intensiver Pigmentierung erschließt. Ebenso werden innerhalb der Ausstellung einige in situ Arbeiten für Wolfsburg entstehen, sollen auch diese und der Entstehungsprozess als „soziales Laboratorium“ dokumentiert werden. So wird zum Beispiel eine in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung Wolfsburg entstehende Lampenskulptur, die den alten Kronleuchter der Städtischen Galerie/Schloss Wolfsburg einbindet und die Bürger und Interessierte einlädt, Glühbirnen aus aller Welt mitzubringen, die den alten Leuchter, der durch einen neuen ersetzt werden soll, ins Bewusstsein rücken. Ebenso wird ja auch die Glühbirne nicht mehr hergestellt und erlaubt sein, so dass auch an diese Erfindung, die an sich schon eine philosophische Dimension beinhaltet, erinnert wird. Geplant ist ein Katalogbuch, in dem das Projekt und die eigens für Wolfsburg geschaffenen Arbeiten dokumentiert werden Neben Texten und Abbildungen soll es zudem in einer Auflage von 100 Exemplaren eine eigens für die Publikation geschaffene Pigmentdruck-Edition beinhalten. Ein Round Table Gespräch zwischen Helmut Schweizer, Lothar Baumgarten, Thomas Huber und anderen Künstlerfreunden und Weggefährten wird nicht nur in Schriftform, sondern als DVD enthalten sein. Auch diese soll als Film innerhalb der Ausstellung zu sehen sein.

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