Städtische Galerie Traunstein

In dieser Ausstellung treten zwei Künstler zum ersten Mal gemeinsam an die Öffentlichkeit, die zu den wichtigsten Persönlichkeiten des regionalen Kunstschaffens zählen und die das kulturelle Leben seit vielen Jahren entscheidend mitgeprägt haben.
Während Heinrich Stichter (*1940) mit neuen Arbeiten aus den letzten zwei Jahren vertreten ist, zeigt Konrad Kurz (*1934) eine Installation, die – in den 1980er Jahren entstanden – nichts an Aktualität eingebüßt hat und die exemplarisch für das gesellschaftskritische Engagement des Bildhauers steht. Präsentiert wird das Schaffen zweier Künstler, die durch ihre Expressivität und ihre Leidenschaftlichkeit für die existentiellen Themen, welche die Menschen bewegen, verbunden sind.
Heinrich Stichter hat sich der nichtgegenständlichen, gestischen Malerei verschrieben. Seinen Bildern liegt ein offenes System zugrunde, das mit den Konstanten der Malerei operiert. Es sind dies die unmittelbaren Auseinandersetzungen von Raum und Fläche, von Farbe und Nichtfarbe, es ist die Verletzlichkeit der Materie und die Sichtbarmachung von Aktion und Prozesshaftigkeit.
Die Installation „Der bedrohte Mensch“ von Konrad Kurz entstand 1982 unter dem unmittelbaren Eindruck militärischer Aufrüstung und atomarer Bedrohung. Die Installation umfasst eine im Raum inszenierte Figurengruppe und mehrere an der Wand montierte Objektkästen.
Thema der in ihrer Intensität verstörenden und zutiefst ergreifenden Arbeit ist die Angst vor dem Ausgeliefertsein der Menschen an die Potentiale ihrer eigenen Vernichtung.
Die Thematisierung von Gewalt und Zerstörung wird durch den künstlerischen Zugriff bei Konrad Kurz und Heinrich Stichter erfahrbar, der Reflexion damit zugänglich und birgt, indem sich der Betrachter von der Wucht der Aussagen ergreifen lässt, bereits die Möglichkeiten zur Veränderung und Entwicklung.