30.05.2008 - 06.07.2008
Michael von Brentano:
Brentanos Skulpturen und Objekte sind kein Abbild der Natur, sondern die synthetische Zusammensetzung eines gewünschten Naturerlebnisses.
Bewusst setzt er auf ein ambivalentes Spannungsgefüge zwischen Naturschönem, Devotion, Sakralisierung und Kitsch. Seine solitären Skulpturen, Relikte bürgerlicher Wohnzimmerkultur, dienen als Platzhalter für Zeugnisse fundamentaler gesellschaft-licher Veränderungen seit der Industrialisierung und verweisen auf ein seit dieser Zeit fremdbestimmtes Verhältnis von Mensch und Natur.
Peter Casagrande:
Die riesigen, abstrakten Bilder Casagrandes sind wahre Farblandschaften, entstanden in einem fast orgiastisch zu nennendem Malprozess. Großflächige Farbflächen überlagern sich in mannigfachen Schichten und erinnern an eine Malerei, die keine Grenzen kennt, in der Intuition, Spontaneität und Ekstase zu einer Bildeinheit werden.
Silvia Hatzl:
Fragile Skulpturen aus Kleidungsstücken werden von der Künstlerin regelrecht inszeniert. In ihrer Farbigkeit und ihrer empfindlichen Struktur erinnern sie an Verletzlichkeit und Vergänglichkeit. Kleidungsstücke als Synonyme für Menschen, ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Zerrissenheit, ihr Leiden. Sie sind sozusagen „mit dem Leben verwobene Kunstwerke" (S. Hatzl).
Endy Hupperich:
Hupperich arbeitet mit Versatzstücken aus Zeitungen und Zeitschriften und selbst Fotografiertem. Seine Collagen sind oft von tiefgründig ironischer Natur, wie etwa die Bloßstellung von alles versprechender, nichts einhaltender Werbung oder die Thematisierung abstruser „schräger" Situationen.
Werner Mally:
Mallys bildhauerische Arbeiten haben das Verhältnis von Körper und Raum, von Masse und Imagination zum Thema. Sein Material ist Holz, zerschnitten, zersägt, entkernt und ausgehöhlt. Seine Skulpturen und Installationen kennzeichnet eine diaphane Struktur, eine Durchlässigkeit und Durchdringung von Innen und Außen, die den Raum durch ordnungslogische Anordnung, gepaart mit Zufälligem vereinnahmt.
Herbert Nauderer:
Nauderers Bilderzyklen zeigen auf das Wesentliche reduzierte Köpfe mit abweisendem, seltsam leerem Blick, geschundene, durch Riemen eingeschnürte Körper und Gliedmaßen. Seine Zeichnungen beschäftigen sich mit existentiellen Themen wie Eros und Tod. In der Reihung der Bildanordnung lässt sich keine Erzählfolge ausmachen; abrupte Brüche, die die Magie seiner Zeichnungen noch unterstreichen und hervorheben.
Dieter Rehm:
Großformatige Leuchtkästen präsentieren Aufnahmen von urbanen Räumen, bizarre architektonische Momente in rätselhaftem Zwielicht. Durch das Spiel von Licht und Kunstlicht gelingt Rehm eine Überhöhung der Motive ins Unwirkliche, Fantastische.
Rehms Fotografien mit Sinn für bildhafte Situationen vermitteln eine Einmaligkeit, die nur im Moment der Aufnahme gegeben zu sein scheint.
Regina Schmeken:
Schmeken beschäftigt sich in ihren monochromen Fotografien mit Bewegung, Bewegungsabläufen und Choreografie. In den großformatigen, seriellen Aufnahmen bannt sie - scheinbar widersprüchlich - Bewegungsabläufe auf Zelluloid, wie ein Moment des Innehaltens im Zustand der Bewegung.
Sabine Straub:
Metallplastiken nehmen mit ihren geometrischen Formen mit spielerischer Leichtigkeit Besitz vom Raum und beanspruchen ein fiktives Volumen. Verblüffend gegensätzlich trifft das Material Eisen in seiner Schwere, Stabilität und Härte auf Leichtigkeit in der Anordnung und Reihung der fragil wirkenden Elemente.
Angelica von Stülpnagel:
Wie informelle Zeichen muten Stülpnagels schriftartige Bilder mit kalligrafischen Versatzstücken und gestischen Kürzeln an. In Seidenpapier eingearbeitete, korrodierende Drähte hinterlassen Spuren, die die Zeit eingegraben hat. Die beim Entfernen der Drähte entstandenen Verletzungen des Papiers unterstützen den Dialog des künstlerische bewusst Gewollten mit dem zufällig Entstandenen in Stülpnagels Arbeiten.
Georg Trenz:
Trenz projiziert Texte auf architektonische Details. Dabei sind seine Arbeiten immer ortsbezogen, sie werden vor Ort für den Ort entwickelt. Die Projektion überlagert die architektonische Struktur und modifiziert sie. Auch die Akustik - das Geräusch der Projektoren - bezieht Trenz mit ein. Durch die Wahl seines Standortes bietet sich dem Betrachter eine Interaktion mit der Installation an.
Stefan Wehmeier:
Ursprünglich vom Informel beeinflusst, beschäftigt sich Wehmeier heute schwerpunktmäßig in seinen Bildern mit Natur und Landschaft. Nur scheinbar zufällig und spontan, sind seine Arbeiten genau austariert und durchdacht. Die äußerst bewusst gesetzten Farben und Formen lassen Raum zu eigenen Assoziationen.