Der diesjährige Kunstpreis der Stadt Nordhorn wird an den in München lebenden Künstler Benjamin Bergmann (*1968) verliehen. Zur feierlichen Preisverleihung durch Thomas Berling, Bürgermeister der Stadt Nordhorn, und zur Eröffnung der Ausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn (Alte Weberei, Vechteaue 2) am Freitag, dem 7. Dezember 2012, um 19:30 Uhr, sind alle Interessierten sehr herzlich eingeladen. Nach einer Begrüßung durch Galerieleiterin Veronika Olbrich spricht der Vorsitzende des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn Dr. Gerhard Kellersmann. Die Laudatio hält Frank Motz, Leiter der ACC Galerie für zeitgenössische Kunst Weimar.
Zur „Baustelle Kunst“ sind bereits drei Tage vor Ausstellungseröffnung, am Dienstag, dem 4. Dezember 2012, um 19 Uhr, alle interessierten Lehrer, Erzieher und Dozenten zu einem allerersten Blick hinter die Kulissen eingeladen, um Anregungen für die Vermittlung im Unterricht zu sammeln und Führungen der Kunstschule Städtische Galerie Nordhorn zu buchen.
Für seine Ausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn entwickelt Benjamin Bergmann eine überraschende und gleichermaßen hintersinnige Zusammenstellung teilweise neu geschaffener, performativer und multimedialer Skulpturen. Themen seiner Arbeiten sind die Sehnsüchte, Träume, Ängste und Hoffnungen, die sich im Kreislauf des Lebens stets wiederholen. Mit ausgeprägtem Sinn für das Bühnenhafte und Spektakuläre, das immer auch mit Misserfolg und Scheitern in Verbindung steht, schafft er Bilder von Momenten, die unser Leben in seiner ganzen Widersprüchlichkeit und Gegensätzlichkeit widerspiegeln. In der Ausstellungssituation wirken seine Arbeiten wie ein Instrumentarium, bereitgestellt zum Erforschen des Geheimnisvollen und Rätselhaften, voller Schalk und dem bewussten Nicht-Wissen über den Ausgang des Experiments. Das Abgeschlossene, Ewigwährende und Perfekte ist ihm suspekt – er bevorzugt eine Bühne, die Geschichten mit offenem Ausgang erzählt.
Benjamin Bergmann absolvierte zunächst eine Lehre zum Holzbildhauer. Während seines Akademiestudiums in München arbeitete er eng mit Performancegruppen zusammen, für die er multimediale Aktionsräume entwarf. Die ab 2001 entstandenen und zumeist raumgreifenden Werke von Benjamin Bergmann stehen in der Tradition gebauter Traumwelten. In ihnen verbinden sich die Materialcollagen der klassischen Moderne mit Elementen des amerikanischen Environments.
Neben zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. in der Pinakothek der Moderne (2008/2012) und dem Marta Herford (2012), setzte Benjamin Bergmann diverse Projekte im öffentlichen Raum um, u.a. „Never Ever“, München (2012), „Heckenbrunnen“, Kunstfestspiele Herrenhausen (2011), „Beben“, Museumsplatz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus (2006) und „Theatrum Sacrum“, Schauspiel Frankfurt (2005). 2011 wurde er als „Artist of the Year“ der VHV-Versicherungsgruppe Hannover ausgezeichnet.
Für den jährlich ausgelobten Kunstpreis der Stadt Nordhorn wurden auch in diesem Jahr sechs Künstlerinnen und Künstler, beziehungsweise Künstlergruppen, von drei renommierten Ausstellungsmachern und Museumsdirektoren vorgeschlagen. Zu diesem Expertengremium gehörten Frank Motz, Leiter der ACC Galerie in Weimar, Raimar Stange, Kunstkritiker und Kurator aus Berlin und Susanne Weiß, Direktorin des Heidelberger Kunstvereins. Die vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstler wurden der Kunstpreis-Jury von Veronika Olbrich eingehend vorgestellt. Der Jury gehörten die Mitglieder des Kulturausschusses der Stadt Nordhorn an, Vorstand und Beirat des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn und die scheidende Leiterin des Kulturfachbereichs der Stadt Nordhorn, Cornelia Baumann, an.