14.08.2009 - 01.11.2009
Der Kunstpreis der Stadt Nordhorn geht 2009 an den in Berlin lebenden Künstler Tilo Schulz. Vorgeschlagen wurden in diesem Jahr wieder sechs Künstlerinnen und Künstler von einem renommierten Vorschlagsgremium aus Fachleuten: Bernd Milla, Leiter der Künstlerhäuser Worpswede, René Zechlin, Direktor des Kunstvereins Hannover und Jörg van den Berg, Leiter der Columbus Art Foundation in Ravensburg/Leipzig. In der Jurysitzung, die aus den Mitgliedern des städtischen Kulturausschusses, dem Vorstand des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn sowie der Leiterin des Kulturfachbereichs der Stadt Nordhorn, Cornelia Baumann, bestand, wurden die vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstler von Galerieleiterin Veronika Olbrich eingehend vorgestellt. Nach ausführlicher Beratung fiel die Wahl einstimmig aus: Besonders überzeugen konnte Tilo Schulz durch die große Vielfalt und Präzision seines Werks, das sich in Skulpturen, Zeichnungen, Bildern, Objekten und raumgreifenden Installationen, aber auch in der Rolle des Kurators und Autors äußert. Schulz hinterfragt Ästhetikdiskussionen auf ihre ideologische und soziologische Motivation. Es gelingt ihm dabei, historische Debatten mit aktuellen Fragen zu verknüpfen. Oftmals bezieht er die Betrachter unmittelbar in seine Ausstellungsinszenierungen mit ein oder fordert sie zur aktiven Beteiligung auf. "Es geht mir um ein ausgewogenes Verhältnis von Einzelwerken, Ausstellung und Inszenierung – die Faszination am Detail als Bestandteil eines GanzenÂ… Ein Kunstwerk ist so komplex wie eine Maschine, eine Ausstellung so facettenreich wie ein Film und der Künstler ist dann eben Regisseur oder Mechaniker – je nach Sichtweise.“ (Tilo Schulz, 2007)
Tilo Schulz wurde 1972 in Leipzig geboren. Er hatte seit 1991 zahlreiche Einzelausstellungen, zuletzt im Institut of Contemporary Art – Dunaújváros, Ungarn, in der Blackwood Gallery Toronto, in der Wiener Secession (2008), im Magazin 4/Bregenzer Kunstverein, Bregenz (2007) und in der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig (2007). Tilo Schulz war in bedeutenden Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem bei Manifesta 2, Luxemburg (1998), German Open, Kunstmuseum Wolfsburg (1999), deutschemalereizweitausenddrei, Kunstverein Frankfurt (2003), 50 Jahre documenta, Friedericianum Kassel (2005) und Overtake, Glucksman Gallery, Cork (2007).