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Städtische Galerie Nordhorn


Vechteaue 2 (Alte Weberei)
48529 Nordhorn
Tel.: 05921 97 11 00
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-17.00 Uhr
Sa 14.00-18.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

George Cup & Steve Elliott: »Blacked out«

13.12.2008 - 01.02.2009
Zum ersten Mal in Deutschland präsentiert die Städtische Galerie Nordhorn in Kooperation mit dem Kunstverein Wolfsburg eine umfassende Überblicksausstellung des deutsch-amerikanischen Künstlerpaars George Cup & Steve Elliott. Die in der Städtischen Galerie Nordhorn versammelten Werke der bedeutenden "Greenspan Collection" reichen von Installationen, Objekten und Malerei bis zu Künstlerbüchern und Video- und Experimentalfilmen der beiden Mitbegründer der amerikanischen Minimal Art. Der Sammler A.C. Greenspan (*1931 in New York, lebt in New York) erwirtschaftete ein Vermögen mit Immobilien, das er zu einem Großteil in seine Kunstsammlung investierte, die neben Werken von George Cup & Steve Elliott auch Arbeiten von Sam Francis, Phillip Guston, Robert Motherwell, Willem de Kooning, Jackson Pollock, Richard Serra, Andy Warhol und Sol Lewitt umfasst. "Blacked out" ist die erste Retrospektive des Künstlerpaars, deren öffentliche Wahrnehmung seit 1986 nach der Inhaftierung Cups systematisch blockiert wurde. Dem 2006 in Hannover und New York gegründeten George Cup Research Center ist es zu verdanken, dass die Ausstellungen in Wolfsburg und Nordhorn – den Geburtsstädten der Künstler – zustande gekommen sind, überschattet vom unerwarteten Tod von George Cup im Juli 2008 in New York. Reduzierte geometrische Flächen von unterschiedlicher, doch immer auf das menschliche Maß bezogener Größe finden sich in allen Arbeiten der Künstler wieder. In der Greenspan Collection sind Arbeiten aus den späten 1970er und frühen 1980er Jahren versammelt. Dazu gehören großformatige Wand- und Raumarbeiten, die eigens für die Retrospektive – nach Angaben von George Cup – zum Teil nachgebaut wurden, wie die großteilige Installation "SQUARE-ROUND # 4" aus dem Jahr 1978. Bereits Ende der 1950er Jahre deutete sich die Entwicklung eines wegweisend neuen Vokabulars von reduzierten dreidimensionalen Körpern an, einer Formensprache, die das Spätwerk von Cup und Elliott kennzeichnet. Die statischen Formen der Ölbilder werden durch Animationsfilme in Bewegung versetzt, wobei das Zusammenspiel von Bewegung und Musik die Tradition von Oskar Fischinger, Hans Richter und anderen Vertretern des frühen abstrakten Films aufgreift und neu interpretiert. Im Experimentalfilm "LOOP # 25" von 1972 fährt die Kamera auf eine Fotografie zu, die Cup in den Händen hält, die ihn wiederum mit einer Fotografie in den Händen zeigt. Über 5 Minuten zoomt die Kamera in einer geraden Linie durch die auf den verschiedenen Fotografien abgebildeten Orte. Weitere Arbeiten sind großformatige Wandinstallationen aus Teerpappe sowie Lichtinstallationen aus Neonröhren aus den 1980er Jahren. Die beiden Retrospektiven "Blacked out – The French Collection" und "Blacked out – The Greenspan Collection" sind ein Projekt des 1967 in Herford geborenen und in Hannover lebenden Konzeptkünstlers Dirk Dietrich Hennig. Die als künstlerisches Projekt konzipierte Retrospektive entstand 2007 im Rahmen des New York-Stipendiums, das 1999 vom Land Niedersachsen initiiert wurde und seit 2005 gemeinsam mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung vergeben wird. Hennig studierte an der Kunstakademie Münster Freie Kunst und schloss sein Studium 2000 bei Professor Paul Isenrath mit Auszeichnung ab. 1998 gründete er das Cupere Institut für Geschichtsinterventionen, das sich mit dem Begriff der Wahrheit in der Geschichtsschreibung auseinandersetzt. In Form von komplexen musealen und kulturhistorischen Präsentationen setzt Hennig sich als fiktiver Charakter in Szene und hinterfragt somit die Rezeption von Kunst und Geschichte im Ausstellungswesen.

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