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Städtische Galerie "Leerer Beutel"


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93047 Regensburg
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durch die Luft gehen - Josef Forster, die Anstalt und die Kunst

14.07.2013 - 25.08.2013

Die aktuelle Regensburger Ausstellung übernimmt die gleichnamige Schau des Museums Sammlung Prinzhorn, die vom 2.12.2010 bis 3.04.2011 in Heidelberg zu sehen war. „… Durch die Luft gehen“ -Josef Forster, die Anstalt und die Kunst zeigt Arbeiten, die zwischen 1910 und 1930 in der Psychiatrischen Klinik Karthaus Prüll entstanden sind. Im Zentrum stehen die Werke Josef Forsters (1878-1949) aus Regensburg. Zusammen mit den insgesamt 20 erhaltenen Bildern Forsters sind die Werke weiterer 19 Patientenkünstler ausgestellt.
Der ehemalige Tapezierer und Dekorationsmaler Josef Forster, der sich schon früh für Kunst interessierte, kam 1917 in die Regensburger Anstalt. Hier konnte er sich als Maler und Sänger inszenieren und ein erstaunliches künstlerisches Werk von hoher expressiver Kraft, vor allem packende Porträts seiner Leidensgenossen schaffen. Ermöglicht wurde diese Tätigkeit durch den Medizinalrat und Hobbymaler Dr. Adolf Vierzigmann, der in der Regensburger Anstalt auch andere zu künstlerischer Gestaltung ermutigte.
Einige Bilder Forsters illustrieren seine komplexe Philosophie, nach der durch extreme Autarkie – indem man sich nur noch von seinen eigenen Körperausscheidungen ernährt – der Zustand des Edelmenschentums erreicht werden kann. Ohne Körpergewicht und mit einer glockenhellen Stimme meinte er, über der Welt schweben zu können. Andere Bilder zeigen das Idealbild der „Sonnenjungfrau“, das Forster 1915 erschienen ist.
Die Konsequenzen seiner Weltanschauung machten ihn zum Außenseiter der Anstalt („stinkt wie ein Iltis“). Zugleich erregte er unter Psychiatern großes Aufsehen. Emil Kraepelin (1856-1926), Altmeister der Psychiatrie, ließ ihn eigens zu einem Vortrag nach München kommen.
Drei Bilder Forsters und ein Dokument mit drei Fotografien kamen 1919 zusammen mit Werken zwölf anderer Regensburger Künstler nach Heidelberg in die Sammlung, die Hans Prinzhorn hier aufbaute. Andere Bilder blieben in Regensburg, wo sie 2002 zusammen mit weiteren Werken der Sammlung Vierzigmann in einer Ausstellung im Bezirksklinikum Regensburg gezeigt wurden.
Als 2001 die Sammlung Prinzhorn ein eigenes Museum eröffnete, präsentierte sie zugleich ein neues Logo, das von einem Bild Josef Forsters (1878-1949) abgeleitet ist. Es zeigt ihn selbst in der Luft und mit Gewichten beschwert, sich über die Erde fortbewegend. Diesem Künstler und langjährigen Insassen der An­stalt Regensburg widmete das Museum 2010 die Ausstellung: „… durch die Luft gehen“ -Josef Forster, die Anstalt und die Kunst.
Basis bildeten die Ergebnisse einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Sammlung Prinzhorn, die sich seit 2004 mit Bildern, Erfindungen und Denksystemen Forsters auseinandersetzte. Dazu trugen die unterschiedlichen Sichtweisen aus Psychiatrie, Kunstgeschichte, Psychoanalyse, Kunsttherapie, Philosophie bei.

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