Die Künstlerin entwickelt ortsbezogene Installationen, die eine körperliche Wahrnehmung räumlicher Distanzen ermöglichen und die Fähigkeit zur Orientierung im Raum herausfordern. Für die Städtische Galerie Lehrte wird aus hellem, dünnem Baumwollstoff eine einmalige, raumgreifende Installation genäht. Sie besteht aus drei raumhohen, trichterförmigen Objekten, deren Stoff sich durch den gesamten Galerieraum windet und an manchen Stellen bis auf den Boden ausbreitet. Die verdrehten Stoffbahnen bilden Innenräume mit halbdurchsichtigen Wänden, die wie Schneckenhäuser anmuten. Die Besucher werden zu einem Erkundungsgang eingeladen, bei dem der Stoff berührt werden darf und die Möglichkeit besteht, sich in die Stoffbahnen einzuhüllen.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine gleichnamige Komposition des Briten John Tavener aus dem Jahr 1989. Der Komponist verarbeitet in seiner Musik eine orthodoxe Legende aus dem 10. Jahrhundert, der zufolge der schützende Schleier der Muttergottes die Griechen vor den sie belagernden Sarazenen zunächst verbarg und dann für den folgenden Kampf stärkte. Bei der Installation geht es nicht um religiöse Aspekte, vielmehr soll die Doppelbedeutung des Schleiers als schützendes und verhüllendes, zugleich ermutigendes und wegweisendes Symbol betrachtet werden.
Die in Köln lebende Künstlerin hat an der Hochschule für Künste in Bremen studiert. Mit ihren raumbezogenen Objekten und Installationen ist sie in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.