05.06.2009 - 05.06.2010
Das malerische und zeichnerische Werk von Gretel Haas-Gerber (1903-1998) gehört nach einer Schenkung der Familie in wesentlichen Teilen der Stadt Offenburg. Nach Eröffnung der Städtischen Galerie mit einer großen Retrospektive, die erstmals das gesamte Schaffen vorstellte, sind nun in einem Raum ständig Werke der Sammlung zu sehen. In jährlich wechselnden Zusammenstellungen werden wichtige Bilder aus verschiedenen Werkphasen präsentiert.
Nach langer Unterbrechung der künstlerischen Arbeit durch politische Einflussnahme, durch familiäre Umstände und durch den Krieg wendet sich Gretel Haas-Gerber in den 50er Jahren wieder der Kunst zu. Allerdings ist die Zeit zum Malen immer knapp für die Mutter von fünf Kindern, die zudem ihren Ehemann in der Arztpraxis unterstützt.
„Sehnsucht nach dem Süden“, so der Titel eines Bildes von 1929, das in der großen Retrospektive 2007 zu sehen war, könnte als Motto für die ungestillte Sehnsucht der Kriegs- und Nachkriegszeit gelten, die Gretel Haas-Gerber als hauptverantwortliches Familienmitglied stark vereinnahmte. In dieser Zeit war eine künstlerische Auszeit eine Ausnahme, dennoch entstanden farbenfrohe, kontrastreiche Kompositionen: Stillleben, Landschaften, Selbst- und Familienportraits. Ihren ersten Malurlaub verbrachte sie 1951 in Breisach, 1959 reiste sie erstmals nach Italien, an den Gardasee. Unbekannte Zeugnisse dieser Reise in den Süden, darunter „Die neue Straße von Malcesine“ und viele andere noch nie gezeigte Kostbarkeiten sind in der Ausstellung „Zwischenzeiten“ zu sehen.
Für die Dauer eines Jahres sind sie während der Öffnungszeiten der Ausstellungen in der Städtischen Galerie zugänglich.