04.02.2012 - 07.10.2012
Immer wieder trifft der Betrachter in Gretel Haas-Gerbers Werk auf satirischen Witz, der ihrer aufmerksamen Beobachtung gesellschaftlicher Realitäten entspringt. Bei diesem Witz bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wird doch die dunkle Seite des gesellschaftlichen Prozesses zur malerischen Aufgabe der Künstlerin.
In diesen Zusammenhang gehören auch die satirischen Bilder mit vermeintlich harmlosen Sujets: Damen im Caféhaus, die sich hingebungsvoll Tortenschlachten liefern, und in diesen Schlachten zugleich die anderen des Krieges und seiner Opfer vergessen. Wir sehen die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, indem Gretel Haas-Gerber noch im kleinen lokalen Ereignis zugleich eine Chiffre für globale Strukturen entwirft. Und so kommt es zu Konstellationen zwischen anscheinend gegensätzlichen Sachverhalten: Wir sehen Bilder, die Eindrücke der Künstlerin von einer Indienreise malerisch umsetzen, neben einem Bild, das die witzige Frage stellt: „Was macht ein Paar im Pudding?“
Wenn Gretel Haas-Gerber weder Pathos, noch satirische Komik, noch Kitsch scheut, so hält sie die Kunstliebhaber zum Nachdenken, ja zur Parteinahme an. Die Malerei von Gretel Haas-Gerber leuchtet auf, indem sie Spirituelles mit bedingungslosem Realismus verbindet.
