14.06.2009 - 27.09.2009
Walter Schrader, 1929 in Bonn geboren, studierte von 1949 bis 1950 Kunst-geschichte an der Universität in Bonn im Anschluss bis 1958 Kunsterziehung an der Kunstakademie in Düsseldorf. Als Hochschullehrer lehrte er von 1962 bis 1992 an der Universität Paderborn die Fächer Kunstpädagogik und Werkpädagogik in Lehramtsstudiengängen hinsichtlich ihrer Theorie, ihrer Praxis und ihrer pädagogischen Aspekte.
Die Bildwelten des Zeichners, Graphikers, Publizisten und emeritierten Professors der Kunstdidaktik der Universität Paderborn offenbaren ein vielschichtiges Universum der Phantasie voller Hintergründigkeit, Symbolik und geheimnisvoller Magie. Schrader ist ein Meister des bildlichen Fabulierens: Phantastisches paart er mit Skurrilem, Abstruses mit Realem; Linien verselbstständigen und entfalten sich zu einem dichten Netzwerk, das bei aller Unwirklichkeit stets von hoher Prägnanz ist - scharf charakterisierend, mitunter dämonisch, aber stets verbunden mit dem Vertrauen in die Linie.
Schrader propagiert sowohl in seinen Zeichnungen als auch in seinen Schriften nicht nur die Bedeutung des aktiven Sehens, sondern auch das Medium der Zeichnung als eigenständige, der Sprache ebenbürtige Erkenntnisform. Er geht den Kräften der Verwandlung nach, fixiert Erfahrungen des Fühlens und Sehens und versinnbildlicht einen Prozess geistiger Auseinandersetzung.
Zeitgleich präsentiert FoKuS – das Forum für Kunst und Spiel der Städtischen Museen - im Kreuzgang der Galerie eine Auswahl von Anschauungstafeln mit charakteristischen Formbildungen, die auf Kinderzeichnungen vorkommen. Walter Schrader hat Zeichnungen während seiner über dreißigjährigen pädagogischen Tätigkeit vom Kind aus erforscht und einfühlsam erklärt.