15.02.2009 - 19.04.2009
Bebilderungen waren es, die die Märchensammlung der beiden gelehrten Brüder im 19. Jahrhundert populär machten. War die erste, 1812 erschienene Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen noch unbebildert und hatte kaum Käufer gefunden, fanden die niederländische wie die englische Übersetzung wegen ihrer Bebilderungen wesentlich mehr Absatz.
Daraufhin baten die Brüder Jacob und Wilhelm ihren jüngeren „Malerbruder“ Ludwig Emil Grimm um Illustrationen für ihr Buch. Damit traten die Kinder- und Hausmärchen ihren am Anfang ungeahnten und bis heute noch anhaltenden Siegeszug an.
Die Entwicklung der Reproduktionstechniken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Möglichkeiten des Farbdrucks trugen dazu bei, dass besonders nach Ende der Urheberschutzfrist für die Kinder- und Hausmärchen 1893 zahllose Verlage illustrierte Märchenbuchausgaben auf den Markt brachten.
Für die „Volksmärchen“ entstand eine eigene Bildtradition.
Die vom Brüder Grimm-Museum Kassel zusammengetragene
Ausstellung zeigt mehr als 100 Bilder aus zwei Jahrhunderten und gibt damit einen Überblick über die Entwicklung der Märchenillustration vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute.