20.01.2008 - 06.04.2008
Kurt Tucholsky bezeichnete ihn als seinen "Lieblingsfotografen" und für Thomas Mann war er ein "Kamera-Virtuose", ein Sucher und Finder voller Entdeckerlust des Auges, den Erscheinungen mit jener exakten Liebe und energischen Zartheit zugetan, die nur das Künstlerherz kennt. Geboren 1897, kam Renger-Patzsch 1933 als Lehrer an die Folkwangschule in Essen, schied dort aber aus eigenem Entschluss nach zwei Semestern wieder aus. In den folgenden Jahren arbeitete er vielfach für Industrieunternehmen, etwa für Pelikan, Krupp, Faguswerke u.a.m. 1944 wurde ein großer Teil seines Archivs bei einem Bombenangriff vernichtet, woraufhin Renger-Patzsch nach Wameln bei Soest übersiedelte.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt erhielt Renger-Patzsch nationale und internationale Auszeichnungen: die Hill-Medaille der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner, die Goldmedaille auf der Biennale in Venedig, den vom Lande Nordrhein-Westfalen gestifteten Staatspreis des Kunsthandwerks u.a. Nach seinem Tod 1966 gelangten größere Teile seines Nachlasses in das Archiv Ann und Jürgen Wilde, Köln, sowie in das New Yorker Paul-Getty-Museum.