Von der Ostsee bis zum Mittelmeer, von Dänemark, Norwegen und Schweden bis nach Italien, Griechenland und Santiago de Compostela reicht der Reisekatalog. Künstlerinnen und Künstler übernehmen mit ihren Werken die ‚Reiseführung‘. Was entsteht während der Reise und was im Nachklang? Aus der Erinnerung und im erneuten schöpferischen Procedere erschließt sich oft abermals künstlerisch NEULAND.
Ab dem 28. Juni präsentiert sich die Ausstellung in fünf Teilen:
I Die Schwäbische Alb – Ausgangspunkt und Reiseziel
So wie Christian Landenberger 1883 aus seiner heimatlichen Umgebung in Richtung München aufbrach und vor der Alpenkulisse neue Landschaftseindrücke empfing, so brach 100 Jahre später die in Düsseldorf lebende Malerin Ludmilla von Arseniew auf, um auf der Schwäbischen Alb im Lautertal Neuland zu entdecken. Karl Spöttl begegnete 1944 im Krieg als Soldat in Südfrankreich zeichnend und malend einem Land, das er in Friedenszeiten später mehrfach wieder bereiste, um dort zu malen.
II Zwei Maler – ein VW-Bus
Eugen Nell und Waltraud Nell-Runnebaum: malen und reisen zwischen Portofino, Eibsee und Björholmen, zwischen Wiesbaden, Schwarzwald und Schwäbischer Alb.
III Neuland im Süden
In Florenz, Tuscania, Rom, Dalmatien und zu den griechischen Inseln bis hin nach Santiago de Compostela im Norden Spaniens übernehmen Ludmilla von Arseniew, Robert Förch, Rudolf Hradil, Katharina Krenkel, Volker Lehnert, Ferdinand Springer, Winand Victor und Detlef Willand die Reiseführung. – Am Beginn der Ausstellung steht gewissermaßen als ‚Reise-Patron‘ Matthäus Merian d.Ä., der zu Anfang des 17. Jahrhunderts von Basel über die Alb bis hoch in die Niederlande und nach Frankfurt am Main reiste. Maria Caspar-Filser verweist mit Lithographien aus dem Jahr 1911 auf die große Tradition der Künstlerreisen nach Italien.
IV Nordland
Nach Irland, Island, Norwegen und Lappland bis in die Arktis führen Werke von Udo Claaßen, Robert Förch, Maria Elisabeth Prigge, Herwig Schubert, Ansgar Skiba, Nikolaus Störtenbecker, Rudolf Weissauer und Wolfgang Werkmeister. In ihrem besonderen Licht und ihrer herben linearen Schönheit entsprechen diese Landschaften dem graphischen Medium in besonderer Weise, vor allem der Radierung.
V Die Nordsee
Der Maler Christian Landenberger (1862-1927), sonst vornehmlich zwischen Alb und Alpen tätig, entdeckt 1912 in Bergen aan Zee (Nordholland) und 1926 auf Sylt Neuland. Seine dort entstandenen Gemälden zählen mit zum Besten in der Freilichtmalerei seiner Zeit. Zur Reisegesellschaft der Hollandreise 1912 zählten neben Christian Landenberger und seiner Frau Zeichenlehrer Spitznagel und die Kunstschülerinnen Elise Daimler und Helene Wagner. Von Helene Wagner (1878-1956) sind – als Dauerleihgaben des Landratsamts Balingen - mehrere Ölskizzen von dieser Hollandreise zu sehen.