Durch die Wiedergabe von Stille, Schlichtheit, Würde des Einfachen und die Darstellung der Würde des bäuerlichen Daseins laden seine Werke zum Innehalten ein. Natur und Landschaft begleiten die dargestellten Menschen als elementarer Schauraum. Seine vom Naturalismus und lyrisch-expressiver Stimmungskunst geprägte Anschauung gilt Mensch und Landschaft.
Fritz Mackensen (1866-1953) gründete nach seiner Studienzeit an den Akademien in Düsseldorf und München 1889 zusammen mit Otto Modersohn und Hans am Ende die Wopsweder Künstlergemeinschaft. Begeistert von der Landschaft, den Lichtverhältnissen, den Bauern, Torfstechern und Torfschiffen wählte Fritz Mackensen Worpswede am Rande des Teufelsmoors als den besonderen Ort für seine Kunst aus, klein und Welt abgeschieden, ganz im Gegensatz zu der nahegelegten weltoffenen Stadt Bremen.
Fritz Mackensen war ein gefragter Lehrer, zu seinen Schülerinnen gehörte u. a. Paula Mondersohn-Becker. 1908 folgte er dem Ruf als Professor an die Großherzogliche Kunstschule nach Weimar, 1910 wurde er deren Rektor. 1918 kehrte er zurück nach Worpswede.
»Bildene Kunst soll Spiegelung der Natur in einer Menschenseele sein «, war seine Devise. Für das 1895 vollendete großformatige Gemälde » Gottesdienst im Freien « erhielt er noch im gleichen Jahr die Große Goldene Medaille auf der Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast München. Das Bild trug wesentlich zum Erfolg der Worpsweder Künstlergruppe in Münschen bei und begründete den Ruhm der norddeutschen Künstlerklonie.