05.10.2012 - 02.12.2012
Ludwig Uhland: seinen Namen kennt jeder, seine Taten und Dichtungen sind heute fast vergessen. Zu seinen Lebzeiten und bis ins 20. Jahrhundert wurde er als Dichter und Hochschullehrer verehrt und als Politiker, der für Tübingen 1848/49 die Sache der Demokratie in der Frankfurter Paulskirche unbeugsam vertrat, hoch geachtet. Ludwig Uhland war mit Tübingen verbunden wie keine andere Geistesgröße dieser Stadt: 1787 hier geboren, verbrachte er fast sein ganzes Leben in seiner Heimatstadt und nahm als Politiker, Professor, romantischer Dichter und Jurist intensiv am öffentlichen Leben teil. Vor 150 Jahren starb Ludwig Uhland am 13. November 1862, die Stadt setzte ihm 1873 ein Denkmal.
In Originalzeugnissen seines Schaffens und Wirkens werden dem Besucher der Ausstellung die widersprüchlichen Facetten in Uhlands Person nahe gebracht: Vom buchhalterisch geführten Tagebuch bis zu den romantischen Dichtungen, vom eingefleischten Schwaben mit all seinen Tugenden und Marotten bis zum weitsichtig agierenden deutschen Politiker reicht dieses Spektrum. Ein Phänomen, das in zahlreichen Devotionalien zur Anschauung kommt, ist der Kult um seine Person: Er war ein „Star“ seiner Zeit und umso spannender ist die Frage, warum wir ihn heute fast vergessen haben und ob es nicht doch Aspekte seines Lebens und Werkes gibt, die uns heute noch etwas zu sagen haben. Eine Kooperation mit dem Literaturarchiv Marbach und der Universität Tübingen, Deutsches Seminar.
