Die Ausstellung zeigt einen kleinen Ausschnitt der NS - "Euthanasie" - dem Massenmord an psychisch erkrankten, geistig und körperlich behinderten sowie „rassisch" und sozial unerwünschten Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 1939 und 1945 fielen ihm etwa 300.000 Kinder, Frauen und Männer zum Opfer. Über 70.000 Menschen wurden 1940/41 allein im Rahmen der geheimen „Aktion T4" in sechs eigens eingerichteten Gaskammern ermordet. Der Sonderausstellung liegt die Ausstellung „Tiergartenstraße 4 – Geschichte eines schwierigen Ortes" aus Berlin zugrunde, die von Stefanie Endlich, Sigrid Falkenstein, Petra Fuchs, Helga Lieser, Alexandra Pohlmeier und Ralf Sroka zusammengestellt wurde. Das Kürzel „T4" steht für die Adresse der Zentraldienststelle in der Tiergartenstr. 4, in der dieser erste serielle Massenmord im Nationalsozialismus geplant und organisiert wurde. Sie verknüpft die Geschichte der Adresse Tiergartenstraße 4 und die bürokratische Organisation des Krankenmordes in der Villa mit dem Lebensweg von Anna Lehnkering, einem Opfer der „Aktion T4".
Das Stadtarchiv Radolfzell erweitert die Ausstellung mit eigenen Unterlagen, die ein Licht darauf werfen, wie die im fernen Berlin gefassten Beschlüsse hier vor Ort umgesetzt wurden, mit grausamen Konsequenzen für Radolfzeller Einwohner und Einwohnerinnen.