Die Sonderausstellung „Der Apfel. Das Obst vom Bodensee“ führt den Besucher auf eine Reise durch die Zeit. Keine andere Frucht ist so stark mit unserer Kulturgeschichte verbunden wie der Apfel. Er begegnet uns als Symbol und in Erzählungen, gehört seit der Jungsteinzeit zu unserem Speiseplan, und sein Anbau prägte ganze Landschaften, vor allem auch am Bodensee. Selbst die musikalische Welt ließ sich vom Apfel inspirieren – dabei denken wir nicht nur an Wencke Myhre mit „Beiß nicht gleich in jeden Apfel“! Sein Wert als gesundes Lebensmittel ist sprichwörtlich („An apple a day keeps the doctor away“), und der Bedeutung der Streuobstwiesen für die biologische Artenvielfalt wird durch staatliche Förderungen und Schutzprogramme Rechnung getragen.
Radolfzell hat eine besondere Beziehung zu dieser Frucht: Hier gründete 1922 sich die Obstbaugenossenschaft Bodensee e.G. Radolfzell, aus der nach dem Krieg die bekannte Firma Schlör Bodensee Fruchtsaft AG hervorging. 1989 nahm die Stahringer Streuobstmosterei ihre Produktion auf, die ihre Rohware ausschließlich aus dem hochstämmigen Obstanbau bezieht und beachtliche Erfolge in der Verwertung dieser ursprünglichen Obstsorten erzielt hat. 2012 erweckte die Stadt Radolfzell den Streuobst-Sortengarten Möggingen zum Leben, in dem sie 60 alte und regionaltypische Obstsorten, der größte Teil davon Äpfel, erhält.
Die Ausstellung beleuchtet diese spannende Frucht in ganz unterschiedlichen Facetten und spannt einen weiten Bogen von der Steinzeit bis heute. Eine Musikstation in der Sonderausstellung bietet zudem eine musikalische Weltreise rund um den Apfel als Ohrenschmaus dar. Ein vielseitiges Rahmenprogramm, in dem sich Kultur und Natur miteinander verbinden, greift unterschiedliche Themen dieser Ausstellung auf und sorgt bis in den Herbst für einen bunten Veranstaltungsreigen mit saisonaler Prägung!