Sie ist einer der schönsten und bedeutendsten Bilderzyklen des 20. Jahrhunderts, unübertroffen in der Intensität der leuchtenden Farben und suggestiven Kraft der Formen: Die Suite „Jazz“ des französischen Malers, Grafikers und Bildhauers Henri Matisse. 2014 ist sie vom 5. April bis zum 31. August im Stadtmuseum Lindau zu sehen, ergänzt um eine Auswahl von Originalzeichnungen.
Henri Matisse (1869 - 1954) gehört zu den prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Klassischen Moderne. Im Zentrum der Lindauer Ausstellung steht mit den 20 Blättern der berühmten Mappe „Jazz“ sein bahnbrechendes Spätwerk, in denen seine Kunst sich auf großartige Weise vollendete: 74jährig begann Matisse mit der Arbeit an dem Zyklus und schuf aus farbenfrohen rhythmischen Zeichen einen rauschhaften Hymnus auf das Leben. Entworfen und gestaltet hatte er die Einzelbilder des Druckwerks im Verfahren der „gouache découpée“, der großen Innovation seines Alterswerks.
Die filigranen einfachen Linienzeichnungen, die in Lindau einleitend gezeigt werden, stehen dabei in reizvollem Kontrast zu den farbexpressiven Form¬ele¬men¬ten der Jazz-Suite. Zugleich zeigt sich hier wie dort gleichermaßen Matisse‘ Streben nach der absoluten Einfachheit der Form, das sein gesamtes künstlerisches Schaffen prägt.