23.08.2008 - 26.10.2008
Timm Rautert (* 1941) lehrte von 1993 – 2007 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Durch zahlreiche Veröffentlichungen und die Präsenz seiner Arbeiten in diversen Ausstellungen hat er die deutsche Fotografie der vergangenen Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Seine Lehre und seine fotografische Bildsprache gelten als höchst einflussreich für die Entwicklung einer künstlerischen Fotografie in Deutschland.
Über seine Lehrauffassung sagt Timm Rautert selbst: „Die Fotografie taugt noch immer zur Welterkenntnis auch dann, wenn sie als Kunst auftritt. Ich lasse die Experimente frei verlaufen und vor allem will ich nicht kopiert werden.“
Mehr als vierzig Meisterschülerinnen und Meisterschüler haben bei Timm Rautert studiert. Gemein ist diesen unterschiedlichen Positionen, dass sie dem traditionellen Abbildungsanspruch analoger Fotografie nicht mehr trauen und den dokumentarischen Stil hinterfragen.
Die Ausstellung wird die Entwicklung seiner Meisterklasse nachzeichnen und seinem umfangreichen Lehrplan Raum geben. So beleuchtet die Ausstellung nicht nur die seit den 1990er Jahren vorhandene Entwicklung der technischen Bilder vom Wirklichkeitsbezug des Analogen hin zu den Experimenten des Digitalen. Sie stellt ebenso Fragen nach der möglichen, neuen Rolle der Fotografie an einer Kunstakademie und nach dem Wert dokumentarischer Positionen gegenüber dem Paradigmenwechsel zur Konstruktion neuer Welten.
Eröffnung: Freitag, den 22. August 2008, um 19.00 Uhr