02.04.2011 - 22.05.2011
Anke Armandi wählte den Ausstellungstitel "Ihre Welt", da sie sich in ihren Arbeiten in die Welt der anderen hinein zu versetzen sucht. Es geht ihr vor allem um die Sicht der anderen.
"Beirut" z.B. ist der Versuch, sich dem Geschehen der anderen mittels Fotos aus den Medien anzunähern. Bei den Porträts der Ateliers geht es ihr um die Weltanschauung der Künstler, wie sie ihren Raum und ihre Kunst gestalten. "Renadde" ist die Weiterentwicklung der Figur "Renate" aus dem Film von Ludwig Wüst. Anke Armandi hat ihr ein Zimmer eingerichtet, so wie "Renadde" lebt, mit ihrem Hang zum Kitsch und ihrer Liebe zur fränkischen Heimat.
Volker-Hinniger-Preisträgerin 2011
Die Stadt Bamberg vergibt 2011 zum neunten Mal den Volker-Hinniger-Preis, der seit 1992 alle zwei bzw. seit 2002 alle drei Jahre an junge Künstler oder eng zusammenarbeitende Künstlergruppen von einer Fachjury vergeben wird. Eine Eigenbewerbung für diesen Kunstpreis der Stadt Bamberg ist nicht möglich. Die Jury wählte für den 2011 mit 3.000 Euro dotierten Preis die aus Lichtenfels stammende und in Wien lebende Malerin Anke Armandi aus. Gestiftet wurde der Kunstförderpreis 1990 von Gretel Hinniger, Mutter des 1988 tödlich verunglückten Bamberger Malers VOLKER HINNIGER.
Für die Jury war das vielversprechende und vielgestaltige Ouevre Armandis ausschlaggebend; so ist sie eine hervorragende und kreative Zeichnerin, wie die Serie ihrer Atelierstücke zeigt, in denen sie Blicke in die Ateliers anderer Künstler erlaubt. Ihre Beschäftigung mit politischen Themen in der Werkreihe "Medienbilder", in denen sie Katastrophen wie den Krieg im Mittleren Osten oder die Naturkatastrophe in New Orleans mit dem langsamen Medium der Malerei schildert, beeindruckte die Jury ebenso. Die fränkischen Wurzeln Armandis, die in ihrer Kunstfigur "Renadde" (Fränkisch für Renate) sichtbar sind, waren natürlich ein zusätzliches Plus.
Die Verleihung des zum Gedächtnis an VOLKER HINNIGER geschaffenen Förderpreis für junge Kunst 2011 findet am1. April 2011 statt.
Vita Anke Armandi
geboren 1973 in Gießen
aufgewachsen in Lichtenfels/Oberfranken
1992 Universität Leipzig
1996 - 2001 Akademie der Bildenden Künste, Wien bei Prof. Gunter Damisch
2000 Accademia di Belle Arti, Venedig
2001 Goldene Fügerpreismedaille
2003 Preis des Theodor-Körner-Fond
2009 Filmdebut mit "Koma" von Ludwig Wüst