15.09.2007 - 06.01.2007
Der 1960 in Vancouver geborene Stan Douglas zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. In Stuttgart sind erstmals seine zentralen Werke der letzen 20 Jahre in einer groß angelegten Schau erfahrbar. Kein anderer Künstler vermag es, wie Stan Douglas auf gleichermaßen sinnliche wie intellektuelle Weise die Erfahrungsräume des Kinos und Museums zu erweitern. Im Rückgriff auf die geistigen, kulturellen und ideologischen Traditionen der Moderne, stellen seine Werke dabei eine kritische Revision der westlichen Geschichte und Gegenwart dar. Das Scheitern der modernistischen Utopien und die »Geister«, die sie hervorbrachten, sind Schlüsselthemen des Künstlers.
Hinter fast allen Werken steht die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Ort – Potsdam, Vancouver, Kuba oder Detroit –, dessen Geschichten entlang literarischer, filmischer oder musikalischer Vorlagen reflektiert werden. Seine beiden neuesten Film- und Videoinstallationen, Klatsassin und Video, kreisen um zwei Auseinandersetzungsfelder, mit denen sich Douglas seit den 1980er Jahren beschäftigt und die sein Œuvre wesentlich geprägt haben: Der Aufbruch der westlichen Imperien in die »Neue Welt« einerseits und das künstlerische Schaffen Samuel Becketts andererseits.