Präsentiert werden dreizehn Positionen zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen, die die Generation von Georg Baselitz und Anselm Kiefer ebenso umfassen wie jene von Katharina Grosse und Pia Stadtbäumer. Es sind Positionen, die international Maßstäbe setzen und die in der Sammlung der Staatsgalerie durch eine kontinuierliche Ankaufspolitik, wie jüngst der Erwerbung des Werkkomplexes der Schlemmerpreisträgerin Katharina Grosse, markant verortet wurden. Sie werden in der Sommerschau in der Stirlinghalle ab 23. Mai 2015 teils erstmalig gezeigt. Mit Zeichnungen und Druckgraphiken, Gemälden, Fotografien, Skulpturen und Installationen wird die mediale Vielseitigkeit der letzten Jahrzehnte vor Augen geführt, wobei zusätzlich aktuelle Videoarbeiten in der „VideoBox“ im Barthflügel des Altbaus zu entdecken sind. In den dreizehn Künstlerräumen tritt die vehemente Malerei von Georg Baselitz und Katharina Grosse, die surreale Komplexität eines Neo Rauch, die historisch konnotierte Bildwelt Anselm Kiefers in einen spannungsreichen Dialog mit den körperbezogenen, psychisch verstörenden Arbeiten von Bruce Nauman oder Pia Stadtbäumer; Rosemarie Trockel und Katharina Fritsch analysieren den (vorzugsweise weiblichen) Menschen unter gesellschaftspolitischen Prämissen, während Jeff Koons Figuren der Film- und Kunstgeschichte in seiner poppig-makellosen Glitzerwelt gleichzeitig ironisiert und feiert, A. R. Penck die menschliche Gestalt auf archaisch-comicartige Bildzeichen reduziert. Stilles Herz der Präsentation ist der Lichtraum des Kaliforniers Doug Wheeler, einem Pionier der „Light and Space“-Bewegung, dessen Arbeit von 1969 erstmals in der Staatsgalerie ausgestellt wird. In den angrenzenden Räumlichkeiten von Borst-Raum und Rotunde setzen die expressiven Skizzenbücher der Bildhauerin Ingrid Hartlieb und die sorgfältig geschliffene Wandfläche von Karin Sander den kontrastreichen Rahmen einer fast paritätisch von männlichen und weiblichen Protagonisten geprägten Schau.