18.01.2008 - 14.03.2008
Malte Spohr (geb. 1958, lebt in Berlin) gehört zu den bedeutenden Vertretern der zeitgenössischen Zeich-nung. Mit den klassischen Materialien von Bleistift, Farbstift und schwerem Büttenpapier verfolgt er ein eigenständiges und höchst subtiles Werk, dessen Entstehung zwischen Zufall und rigorosem Konzept angesiedelt ist. Digitale Aufnahmen von scheinbar belanglosen, unspektakulären Natureindrücken redu-ziert der Künstler am Computer auf ihre Hellig-keitswerte und Kontraste, bis sie ihren Abbildcharakter verlieren. Aus ihnen werden Vorlagen für die anschließende Zeichnung, in der Spohr mit dem Lineal eine Linie nach der anderen horizontal über das Papier zieht. Durch unterschiedliche Unter-brechungen im Liniengefüge entstehen fragile Ge-bilde von flimmernder Wirkung, die an makros-kopische und mikroskopische Ansichten erinnern, geheimnisvolle Strukturen voll inneren Lebens.