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Siegerlandmuseum im Oberen Schloss


Burgstraße
57072 Siegen
Tel.: 0271 230410
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

"Gestochen scharf. Der Kupfertiefdruck von Dürer bis Kirkeby" Aus der Sammlung Morat, Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg im Breisgau

17.06.2012 - 19.08.2012
Graphik ist als eine führende Ausdrucksmöglichkeit seit Jahrhunderten geschätzt. Sehr unterschiedlich ist die Art und Weise, wie die erforderlichen Vertiefungen in der Platte zustande kommen. Grob unterscheidet man zwischen den manuellen Stichverfahren, dem Kupferstich und der Schabtechnik, sowie den Ätzverfahren Radierung und Aquatinta. Der Kupfertiefdruck entstand etwa ab der Mitte des 15. Jahrhunderts in enger Beziehung zum Goldschmiedehandwerk; er ist damit jünger als der Holzschnitt. Alle herausragenden Meister werden in der etwa 85 Arbeiten umfassenden Ausstellung vereint. Die Exponate stammen hauptsächlich aus dem Morat Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg (Breisgau); sie werden durch einzelne Blätter aus verschiedenen Museen ergänzt.
Der Bogen der Ausstellung beginnt im 15. Jahrhundert mit Arbeiten von Martin Schongauer (um 1445/50-1492), der in seinen Blättern aus der Passion selbst flüchtigste Momente festhält, gefolgt von den Meisterstichen von Albrecht Dürer (1471-1528), wie seiner "Melancholia" (1514), der Apotheose des genialischen und denkenden Menschen - kein anderes grafisches Werk ist so ausgiebig erforscht und interpretiert worden. Arbeiten von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553), dem Hofmaler am kursächsischen Hof (Museum Zwickau), sind ebenso zu sehen wie Kupferstiche von Andrea Mantegna (1431-1506) und Blätter des französischen Barockkünstlers Claude Gellée, genannt Lorrain (1600-1682). Die Stecher der Rubenswerkstatt und van Dycks Bildnisradierungen der "Iconographie", die von Schülern ausgeführt wurden (Siegerlandmuseum), waren Vorbild für den herausragenden Radierer Rembrandt (1606-1669), den wiederum der Meister der Stufenätzung, Goya (1746-1828), studierte. Der Reigen wird vollendet durch Arbeiten von James Ensor (1860-1949), dem deutschen Expressionisten Max Beckmann (1884-1950), dem Wegbereiter des Tachismus und Informel in Deutschland, Wols (1913-1951), und dem Dänen Per Kirkeby (*1938).

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