Die Ausstellung präsentiert erstmals umfassend das künstlerische Schaffen von Jochen Hass (1917-2000) aus den Jahren 1950 bis 1955. Wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation, hat er in dieser Zeit sein Schwulsein zum Thema seiner Kunst gemacht. Sein ganz eigenständiger Ansatz stellt ihn in eine Reihe mit Marcus Behmer, Hellmut Kolle, Herbert List und Herbert Tobias, aber auch David Hockney und Robert Mapplethorpe.
Wie für so viele Menschen in der DDR blieb ihm nur das Beharren auf einer eigenständigen Nische im sozial kontrollierten Gefüge. Um seiner Vorstellung von Kunst treu bleiben zu können, lehnte Jochen Hass eine Position als offizieller Künstler ab und widmete sich dem Beruf des Denkmalpflegers. Seine Bilder malte er später nur noch privat für sich selbst und einen aufgeschlossenen Freundeskreis.