Wie häufiger in den letzten Jahrhunderten stand Sachsen im Jahr 1815 „auf der falschen Seite“. An der Seite Napoleons hatte Sachsen unter König Friedrich August I. 1813 eine endgültige Niederlage gegen Preußen erlitten. Auf dem Wiener Kongress entschieden die Politiker der siegreichen Staaten nun über das Schicksal Sachsens. Als Resultat der Verhandlungen war Sachsen gezwungen, etwa zwei Drittel seines Landes an Preußen abzutreten.
Die Sonderausstellung auf Schloss Nossen widmet sich Vertretern des sächsischen Niederadels und stellt anhand ausgewählter Schicksale bildhaft das historische Szenario nach. So finden sich z. B. der Dresdner Finanzbeamte Moritz Haubold von Schönberg, der zum Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Sachsen-Merseburg berufen wurde und damit die "Seiten wechselte". Oder Carl Adolf von Carlowitz, der zum Befehlshaber in der preußischen Armee aufstieg. Ein anderes Beispiel ist da Christian Gottlob von Houwald, Landsyndikus der Stände der Niederlausitz, den es aus den „neupreußischen“ Gebieten nach „Altsachsen“ zog. Er verließ das preußisch gewordene Lübben und wurde schließlich Amtshauptmann in Meißen.