21.01.2012 - 01.04.2012
Der Bildhauer Hans-Peter Webel hat an der Hamburger Kunstakademie bei Franz Eberhard Walter studiert und ist 1995 durch eine große Einzelausstellung im Museum Abteiberg, Mönchengladbach, bekannt geworden. In den 90er Jahren entstehen Gipsplastiken, die mit der Assoziation an Bauschmuck und Stuckprofil spielen. Besonders fordert ihn dabei der Gegensatz heutiger, trister Fassaden zu historisierender Ornamentik heraus. Es entstehen zahlreiche plastische Eingriffe im Außenraum, die er ironisch "Anprobe" nennt und fotografisch dokumentiert.
In seinen neuen Arbeiten treibt der Bildhauer sein Interesse an Schmuck und Ornament zum Äußersten, indem er neben Gipsplastiken, vor allem vergängliche Materialien, wie Blumen und Gemüse, zu skurrilen Gebilden an sich "anprobiert". Der Künstler selbst wird zur Skulptur. Großformatige Selbstportraits dokumentieren den opulenten "Zierat", der ein paar Tage später schon verwelkt und vertrocknet, seine Aura verlieren wird. Mit diesem Wissen, auch um die eigene Vergänglichkeit, experimentiert Hans-Peter Webel, wenn er, statt Gips, Stein oder Bronze, sich selbst zum Objekt macht und damit auch indirekt die Frage aufwirft, was vom bleibenden Wert ist.