Im frühen 20. Jahrhundert wurde die traditionelle Beziehung zwischen den Geschlechtern durch eine Reihe von sozialen, ökonomischen und philosophischen Veränderungen herausgefordert. Vor allem die beginnende Entwicklung in Richtung Geschlechtergleichheit provozierte vehemente Gegenargumente.
Auf der anderen Seite kann sexuelle Befreiung jedoch als ein gemeinsames Ziel angesehen werden, da sowohl Männer als auch Frauen den begrenzenden moralischen Tabus des 19. Jahrhunderts entkommen wollten. Der damals allgemein als „Frauenfrage“ bezeichneten Thematik näherten sich Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka – die drei bedeutendsten Maler der Wiener Moderne – auf verschiedenen, wenn auch sich überschneidenden Wegen. Die Ausstellung untersucht diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten tiefgreifend. Im Zuge dessen werden neue Einblicke in die Beziehungen zwischen den Geschlechtern im frühen 20. Jahrhundert sowie die Ursprünge der modernen sexuellen Identität erarbeitet.