Friedrich Bury (1763–1823) war einer der engsten Künstlerfreunde Goethes während dessen römischen Aufenthalts und wurde auch von Herzogin Anna Amalia geschätzt und protegiert. Er wohnte zusammen mit Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Johann Heinrich Meyer in der Künstlerwohngemeinschaft am Corso, wo auch Goethe im Rahmen der italienischen Reise logierte. Goethe schätzte den jüngeren Malerfreund Bury, den er – aufgrund von Ähnlichkeiten mit dem Weimarer Fritz von Stein – seinen »zweiten Fritz« nannte. Bury war von Goethes Persönlichkeit fasziniert und blieb ihm sein Leben lang ein treuer Freund. Goethe empfahl Bury an Herzogin Anna Amalia, die bei ihrer Italienreise den jungen Maler ins Herz schloss und in ihr engeres Gefolge aufnahm. Bildaufträge der Herzogin – hauptsächlich Kopien nach berühmten italienischen Meistern der Renaissance und des Manierismus – halfen Bury finanziell bei seinem beruflichen Fortkommen. Nach dem Ende seiner italienischen Jahre kam er für eine längere Zeit voller Hoffnungen nach Weimar, ohne jedoch eine ersehnte feste Anstellung in der thüringischen Residenz zu erhalten. Weiterempfohlen nach Berlin machte er dort als Maler im Umfeld des Hofes trotz großer Konkurrenz sein Glück, wurde weit über die Grenzen Preußens hinaus als Porträtist engagiert.