Dem digital mobilen Menschen genügt ein Blick auf das Smartphone oder die Armbanduhr, wenn er wissen will, wie spät es ist. Taschenuhren sind nur mehr Sammlerstücke. Sie wirken auf uns heute merkwürdig umständlich mit dem ganzen Zubehör, das man früher um sie herum gebrauchte, den Uhrketten, Uhrenschlüsseln, Schmuckgehäusen und den Taschenuhrständern, denen sich diese Ausstellung widmet. All diese aufwendig gearbeiteten Gegenstände sollten die Taschenuhr aufwerten, den Blick auf sie ziehen und ihre Kostbarkeit unterstreichen. Der besondere Reiz dieser kleinen Zweckobjekte liegt sowohl in der Material- als auch in der Formenvielfalt. Ein Sammler aus Bamberg trug diese Kostbarkeiten zusammen, die ab dem 25. Februar 2018 im Rahmen der Sonderausstellung „Standhaft. Vom Statussymbol zur Rarität“ in der Sammlung Ludwig Bamberg im Alten Rathaus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Der Taschenuhrständer war der Platz, an dem man seine Taschenuhr aufhob, wenn sie nicht getragen wurde. Er schützte sie vor dem Herunterfallen und hielt sie in der aufrechten Position, so dass man nach dem Ablegen der Taschenuhr immer noch bequem die Zeit ablesen konnte. Außerdem vermied man durch die senkrechte Aufstellung, dass die Uhr ungenau ging. Mit dem praktischen verband sich der dekorative und repräsentative Zweck. Der stolze Besitzer konnte seine Uhr vorzeigen, der Taschenuhrständer bildete den Schmuckrahmen, der die Uhr aufwerten sollte.