Erstaunlich artenreich ist das Vogelvorkommen in der Porzellanwelt. Auf Tellern, Tassen und Vasen breiten bunte Exoten ihre Schwingen aus: Kraniche, Phönixe, Paradiesvögel und Papageien. Fabeltiere aus europäischen Phantasiewelten begegnen uns genauso wie erstaunlich natürlich gemalte Vögel aus heimischen Gefilden. Spannend wird es, wenn Vögel aus Gefäßen hervorzuwachsen scheinen oder wenn sie als Schaugerichte das Auge des Betrachters zu täuschen suchen.
Fast alle Manufakturen des 18. Jahrhunderts hatten die beliebten Vogeldekore im Angebot, weil sie Anmut und Farbenpracht vereinten. Das Faible für ferne Länder wurde nach und nach vom Interesse an heimischer Naturkunde abgelöst. Die Ausstellung in der Sammlung Ludwig dokumentiert die Vielfalt und Kunstfertigkeit des Porzellans.
Einen spannungsreichen Kontrast zu dem farbenfrohen Gefieder der Vögel auf oder aus Porzellan bilden die Messerschnitte von Hans Lankes.
Hans Lankes „zeichnet" mit dem Messer, jedes Bild wird aus einem Blatt Papier geschnitten, nichts nachträglich hinzugefügt.
Die Messerschnitte der Vogeltraum-Serie zeigen Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen Menschen und Vögeln, wobei die Vögel eindeutig den aktiven Part übernehmen und die Menschen meist eher passiv bleiben.
Hans Lankes interessiert sich nicht für Ornithologie, sondern für ein Fantasiebild vom Vogel, das wie ein Zeichen allgemein verständlich ist.