Die neue Sonderausstellung „Bauer, Bäcker, Bürgermeister. Berufe in Porzellan“ präsentiert ab Ende März Tischdekorationen für Festtafeln – dafür gab die Aristokratie im 18. Jahrhundert ein Vermögen aus. Mit Porzellanfiguren holte man sich ganze Miniaturwelten auf die Desserttafel.
Eine beliebte Themenwelt war das Leben der einfachen Menschen. Bauern und Handwerker, Musiker und Tänzer, fahrende Händler und Jahrmarktsfiguren bereicherten mit ihrer pittoresken, oft unbürgerlichen Erscheinung die Vielfalt der Tischdekoration. Die ganze merkwürdige, fremde Welt des Volkes wurde in Porzellan ausgeformt, um der höfischen Gesellschaft reichlich unterhaltsamen Gesprächsstoff zu liefern.
Die Ständegesellschaft vom Hof über Bürger zu Bauern spiegelt sich hier wider. Wer kam dabei gut weg, wer nicht? Wer wurde satirisch aufs Korn genommen und wer durfte als würdiger Vertreter seinen Berufsstand repräsentieren? Wo verbergen sich gar verkleidete Adelige unter dem Kostüm des schlichten Landmannes? Ein Blick in die Welt des Porzellans verrät viel über die Kultur des 18. Jahrhunderts.