Diese Ausstellung, die 1999 vom Jüdischen Museum und dem Museum für Kommunikation, beide in Frankfurt am Main, als Wechselausstellung erarbeitet und von der Bundeszentrale für politische Bildung in einer komprimierten Fassung Wanderung geschickt worden ist, untersucht die machtvolle Wirkung von Karikatur.
Der Titel "Abgestempelt" fasst das Phänomen "Vorurteil" unter einen sehr zutreffenden Begriff zusammen, der zugleich die Willkür ausdrückt, mit der die gängigen Klischees der jüdischen Bevölkerung übergestülpt wurden. Wie wirkt antisemitische Bildpublizistik als Element des Alltagsantisemitismus?
Die Ausstellung analysiert die verschiedenen Phasen und Deutungsmuster, die über dieses populäre Medium verbreitet wurden.
Auf die Frage, ob es nicht gefährlich sei, diese Bilder wieder in Erinnerung zu rufen, antwortete Fritz Backhaus, der stellvertretende Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt: "Antisemitismus ist eine Vorstellungswelt, die nicht einfach verschwindet, sie ist unterschwellig vorhanden." Er ist überzeugt: "Wir müssen dieses Material analysieren, um zu wissen, wie diese Bilder ihre Wirkung entfalten."