Sie sind schaurig und anziehend zugleich, sie wecken Neugier und beeindrucken: Mumien. Jede einzelne erzählt ihre eigene Geschichte, manchmal sogar als Zeugen dramatischer Ereignisse. Diese faszinierenden Zeugen der Vergangenheit lassen sich 2016 in der Sonderausstellung „Mumien der Welt" entdecken.
Wer mit Mumien ausschließlich Ägypten verbindet, kennt nicht die ganze Geschichte. Die Besucher erhalten einen Einblick in die weltweite Praxis der Konservierung Verstorbener: vom Totenkult der alten Ägypter über Moorleichen und südamerikanische Mumienbündel bis hin zum asiatischen Phänomen der Selbstmumifizierung. Thematisiert werden außerdem neuzeitliche Mumien und ihre Macht in Politik und Kirche.
Eine wichtige Entdeckung für die moderne Medizin waren die im Jahr 1994 gefundenen natürlich mumifizierten Leichen in der Dominikanerkirche von Vác, Ungarn. Die Untersuchungen von 265 menschlichen Überresten lieferten neue Ergebnisse zu den Ursprüngen und der Verbreitung von Tuberkulose, die den heutigen Virologen hilft, die Krankheit zu verstehen und zu bekämpfen. Das RPM zeigt fünf dieser Mumien aus der Kriche, mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten: Ein Schicksal ist das der Terézia Borsodi (mit ihrem Baby), die 1794 im Alter von 26 im Kindbett starb. Ihr Sohn verstarb wenige Stunden nach der Geburt.