Kleinodien aus der Antike in Gold neu zu fassen ist das Markenzeichen des renommierten Hamburger Goldschmieds Wolfgang Skoluda. Amulette, Skarabäen und andere Objekte der Kleinkunst, aber auch Fossilien und besondere Gesteine erwachen unter seiner kunstfertigen Hand zu neuem Leben in Gestalt edler Schmuckstücke, die bereits Eingang in zahlreiche öffentliche und private Sammlungen von Rang gefunden haben. Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigt das Roemer- und Pelizaeus-Museum eine Retrospektive mit 100 Werken des Künstlers im Zusammenspiel mit Gegenständen aus den eigenen Depots. Wolfgang Skoluda war bereits 1997 zu Gast in Hildesheim und faszinierte die Besucher schon damals mit seiner erlesenen Auswahl antiker Originale in meisterhafter Neufassung aus purem Gold.
In der Ausstellung „S wie Schmuck im Dialog mit der Antike“ setzt sich Wolfgang Skoluda mit dem pharaonischen Ägypten und anderen antiken Kulturen des mediterranen Raumes auseinander. Über Jahrzehnte hat sich der Künstler intensiv mit diesen Kulturen beschäftigt, deren Erhalt ihm sehr am Herzen liegt. Die von ihm verwendeten antiken Objekte sollen als ihre Botschafter geachtet und für zukünftige Generationen bewahrt werden. Diese Verantwortung bildet den Ausgangspunkt für eine faszinierende künstlerische Interpretation: In Form goldener Fassungen und passender Ergänzungen schafft Wolfgang Skoluda ein neues, kostbares Umfeld für das antike Objekt, das den jeweiligen Besitzer nicht nur schmückt, sondern dem Gegenstand auf seinem Weg durch die Zeiten Schutz bietet. Seine Kunst verleiht den Objekten und den dahinter stehenden Kulturen eine „Stimme“. Es ist aber auch seine eigene, unverwechselbare „Sprache“, die zum Nachdenken anregt, wenn man sich von seinen Kunstwerken fesseln lässt.
Die rund 100 Schmuckstücke in der Hildesheimer Ausstellung umfassen einen Schaffenszeitraum von 52 Jahren (1963 bis 2015). Allen gemeinsam ist das Material Gold, für das sich der Künstler ganz bewusst als „Ehrenbezeugung gegenüber den antiken Objekten“ entschieden hat. Es galt bei den Ägyptern als Sinnbild des göttlichen Lebens und es verkörpert bis heute Unvergänglichkeit und Beständigkeit. In nahezu purer Form (90 % Goldanteil) verarbeitet er es zu vielfältigen Fassungen, Halsketten, -reifen und -kragen, Armbändern oder Ringen. Die verwendeten Skarabäen, Perlen, Steine und Dekorationselemente stammen u.a. aus dem alten Ägypten, Afghanistan, Persien oder Rom. Sie sind zum Teil mehr als 4000 Jahre alt und wurden durch die Zeit aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst oder beschädigt. Im Zusammenspiel mit filigranen, manchmal spielerischen oder skulpturalen Elementen, die das jeweilige antike Objekt kunstvoll umrahmen und seine Besonderheit hervorheben, entsteht unter Wolfgang Skoludas Händen eine Symbiose von Antike und Gegenwart, die wunderschöne, kraftvolle und elegante Schmuckstücke hervorbringt.