04.06.2012 - 09.09.2012
Diese rätselhafte Geschichte könnte Dan Brown zu einer Variante seines Romans "Der Da Vinci Code" inspirieren, meinte die New York Times am 16. Oktober 2011. Es geht um die Geschichte einer Handschrift des Archimedes von Syracus, die in den vergangenen Jahren bereits international für Aufsehen sorgte (siehe dazu auch: The Washington Post vom 14.10.2011, The Guardian vom 26.10.2011, FAZ.NET vom 06.08.2006, SPIEGEL ONLINE vom 23.05.2005) und die die Hildesheimer Sonderausstellung "Der Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Genies" von Juni bis September 2012 erzählt: Im 12. Jahrhundert von einem Mönch mit einem Gebetbuch überschrieben, galt die Handschrift des wohl berühmtesten Mathematikers, Physikers und Ingenieurs der Antike rund 700 Jahre als verschollen. 1998 tauchte das Buch bei einer Versteigerung des Auktionshauses Christie's in New York wieder auf. Ein unbekannter Sammler ersteigerte es für 2 Mio. Dollar und überließ es dem Walters Art Museum in Baltimore, wo internationale Experten mehr als 10 Jahre an der Entschlüsselung der überschriebenen Schriftzeichen und Zeichnungen arbeiteten.
Aufgrund einer Kooperation mit dem Walters Art Museum wird das RPM nun als europaweit einziges Museum die fesselnde Geschichte der Entdeckung und Entzifferung des Textes nachzeichnen und erklären, warum er so unschätzbar wertvoll und bedeutend ist. In Hildesheim kann der Besucher die Wissenschaftler noch einmal bei ihrer Forschungsreise und der Lösung der damit verbundenen Rätsel begleiten: Er lernt, wie alte Zeichen aus einer mittelalterlichen Handschrift herausgelesen werden und Schritt für Schritt neues Wissen preisgeben; er erfährt Unglaubliches über die Odyssee der ältesten noch existierenden Abschrift eines Archimedes-Textes, die bis vor kurzem für die Wissenschaft verloren war; und er taucht ein in die Welt und das Denken des Universalgenies Archimedes.
Diese Ausstellung macht Wissenschaft nicht nur für Fachleute, sondern gerade für ein breites Publikum lebendig und vermittelt dabei vieles über eine antike Welt, die die Grundlage für unsere heutige Wissenschaft und Kultur schuf. In einem speziellen Ausstellungsbereich, dem "Jungen Museum", werden die archimedischen Ideen praktisch aufgegriffen und verdeutlichen, dass die Entdeckungen und Erfindungen des genialen Denkers noch heute im Alltag Anwendung finden. Diese unmittelbare Begegnung und Entdeckung soll vor allem Schulklassen und junge Besucher im allgemeinen, aber auch Familien besonders ansprechen.