Franz Wilhelm Beidler (1901-1981) war der Sohn von Isolde, der ersten Tochter von Richard Wagner und Cosima, damals noch verheiratet mit Hans von Bülow.
16 Jahre lang wuchs Franz Wilhelm Beidler im Bewusstsein auf, der erste und einzige Enkel Richard Wagners zu sein. Als seine Mutter 1914 einen Vaterschaftsprozess führte, um als Tochter Richard Wagners anerkannt zu werden, gipfelte dies in einem öffentlichen Fiasko und einem unüberwindbaren Familienstreit. Franz Wilhem sagte sich von der Wagner-Familie los, ging nach Berlin und heiratete 1923 die Jüdin Ellen Gottschalk.
Beidler unterstützte die sozialistischen Bewegungen der Weimarer Republik und lehnte den Nationalsozialismus unmissverständlich ab. Nach der Machtübernahme Hitlers emigrierten die Beidlers vorerst nach Paris und konnten sich dann in der Schweiz niederlassen. Ab 1943 wurde er zum Generalsekretär des Schweizerischen Schriftstellervereins gewählt und behielt dieses Amt 29 Jahre.
Die Familie Beidler wurde vom Wagner-Clan viele Jahre verdrängt und verschwiegen. In der Ausstellung werden Ursachen, Hintergründe und Hergang der "Affäre Beidler" gezeigt, die noch unter persönlicher Beteiligung Richard Wagners ihren Lauf nahm und eng mit der Geschichte der Bayreuther Festspiele verbunden ist. Mit der Ausstellung soll auch die Familie Beidler – deren Nachkommen in der Schweiz leben – endlich angemessen gewürdigt und rehabilitiert werden.