Max Liebermann (1847–1935) gilt als einer der prominentesten Wegbereiter der Moderne im deutschsprachigen Raum. Sein sechs Jahrzehnte umfassendes Lebenswerk prägte die Kunstdebatten von der Gründerzeit bis ans Ende der Weimarer Republik. Im fruchtbaren Dialog mit holländischen Altmeistern und dem französischen Impressionismus schuf er ein stilistisch und thematisch vielfältiges Werk, mit dem er die Moderne in Deutschland einführte. Wie sich dieser Prozess in seinen Gemälden, Pastellen und Zeichnungen manifestiert, zeigt das Museum Oskar Reinhart nun erstmals in einer stattlichen Retrospektive, die nur Werke aus Schweizer Museen und Privatsammlungen zeigt. Dabei zeichnet die Ausstellung nach, wie Liebermann in der Schweiz rezipiert wurde: einer der ersten Kunstankäufe von Oskar Reinhart war 1913 ein Gemälde von Max Liebermann, die erste Erwerbung für eine öffentliche Schweizer Kunstsammlung war 1914 das Pferderennen von Cascinen durch Georg Reinhart für das Kunstmuseum Winterthur.