12.08.2011 - 29.09.2011
Die Ausstellung berichtet von der Kraft des metaphorischen Realismus. Eine Bildauswahl wird präsentiert, die das Fortwirken christlicher Bildmotive in der Auftragskunst der DDR wie im Schaffen im Selbstauftrag vorstellt. Die Themenstellung ist neu, da sie scheinbar zusammenführt, was sich gegenseitig ausschließt.
Die ausgestellten Gemälde und Grafiken, vermehrt um Einzelbeispiele der Skulptur und Plastik, machen deutlich, dass auch in der DDR nicht nur das religiöse Bekenntnis lebendig war, sondern christliche Überlieferung solche Kraft entfaltete, dass Künstler privat wie im Auftrag sich davon in ihren Bildfindungen inspirieren ließen.
Diese tausendjährige Bildfindung ist von solcher Wirkungsmacht und Eigenart, dass sie alle gesellschaftlichen Brüche überlebte, die Empfindungsspektren der Menschen, ungeachtet ihrer sozialen Stellung, in einer kodifizierten Welt der Sicht- und Sehweisen definierte und im zeitgeschichtlichen Kontext wirksam werden ließ. Vom überzeugten Marxisten bis zum bekennenden Christen sind in der Ausstellung Künstler vereint, die über Anschauungsgrenzen hinweg eines gemeinsam haben: das Bekenntnis zur Wirklichkeit und Mitverantwortung.
Die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen, die Ausbildungsstätten Leipzig, Dresden, Halle und Berlin mit ihren Künstlern sind hier vertreten: Tübke, Mattheuer, Heisig, Cremer, Balden, Förster, Makolies, Metzkes, Morgner, Rink, Stelzmann, Wolk, Ziegler aber auch zu Unrecht in den Hintergrund des Interesses getretene Künstler. Viele erhielten große öffentliche Anerkennung. Zum vollständigen Bild über die Kunstlandschaft DDR gehören aber ebenso die Künstlerpersönlichkeiten, die an den Rand gedrängt, in der öffentlichen Darstellung ihres Schaffens, in ihrer Entwicklung benachteiligt waren.