08.11.2009 - 31.12.2009
Die Ausstellung ist dem Gründungsjubiläum des Potsdam-Museums gewidmet und erinnert an das Engagement zahlreicher Potsdamer Bürgerinnen und Bürger, die sich am 20. April 1909 zur Auftaktveranstaltung zusammenfanden.
Neben Sammlern und Mäzenen wie Fritz Rumpf und Paul Heiland engagierte sich vor allem der damalige Oberbürgermeister Kurt Vosberg als Vorsitzender des Museumsvereins. Demonstrativ wählten er und die anderen das Alte Rathaus als ersten Standort des Museums.
Die aktuelle Ausstellung beginnt mit der Inszenierung einer Museumspräsentation von 1930 und rekapituliert in einer Abfolge von vier Räumen die Entwicklung des Hauses von 1909 bis 1960. Biographische Bezüge - etwa zu den Museumsdirektoren - lassen an ausgewählten Beispielen erkennen, welche Sammlungstätigkeit zu welcher Zeit und mit welcher Strategie betrieben wurde. So zählten Zeugnisse des Innungswesens, bürgerliches Mobiliar und Fayencen lokaler Manufakturen zu den ersten Erwerbungen. Wenig später erfolgten Ankäufe architektonischer Entwürfe, darunter Zeichnungen und Graphiken von August Stüler, Ludwig Persius und Ferdinand von Arnim.
Dass Museumsgeschichte auch immer Zeitgeschichte ist, veranschaulicht eine Chronologie in der Ausstellung, die einen vergleichenden Blick von der Museumsentwicklung auf die historischen Ereignissen in Potsdam und Deutschland ermöglicht. Wie drastisch die Auswirkungen für die Städtischen Sammlungen sein konnten, belegen zwei Räume der Ausstellung, die auf die tiefe Zäsur des Zweiten Weltkriegs verweisen. Stiftungen und testamentarische Verfügungen bürgerlicher Familien - unter ihnen die Geschwister Heylandt und die Hofgärtnerfamilie Sello -halfen dem Museum, einige der Verluste zu mindern.
Mit dem neuen Status als Bezirksheimatmuseum übernahm das Haus 1958 eine Leitfunktion für die Museen des Bezirks.